Geophyt

« Back to Glossary Index

Definition

Ein Geophyt ist eine mehrjährige Pflanze, die Anpassungen entwickelt hat, um widrige Umweltbedingungen zu überleben, indem sie ihre Überdauerungsorgane unter der Erdoberfläche versteckt. Diese Überdauerungsorgane können Knollen, Zwiebeln, Rhizome oder Wurzeln sein, die Nährstoffe und Wasser speichern. Der Begriff “Geophyt” stammt aus dem Griechischen, wobei “geo” für Erde und “phyt” für Pflanze steht.

Merkmale von Geophyten

Anpassung an Umweltbedingungen

Diese Pflanzen sind besonders gut an extreme Umweltbedingungen angepasst. In ariden oder semiariden Regionen sowie in kalten Klimazonen sind Geophyten häufig anzutreffen.

Überdauerungsorgane

Geophyten speichern Nährstoffe und Wasser in spezialisierten unterirdischen Strukturen wie Knollen, Zwiebeln, Rhizomen oder verdickten Wurzeln. Diese Organe ermöglichen es der Pflanze, Trockenperioden, Kälte oder andere ungünstige Bedingungen zu überstehen.

Wachstumszyklus

Geophyten haben oft einen saisonalen Wachstumszyklus, bei dem sie während der günstigen Jahreszeiten (z.B. Frühling und Sommer) aktiv wachsen und blühen, während sie sich in ungünstigen Jahreszeiten (z.B. Winter oder Trockenperioden) in ihre Überdauerungsorgane zurückziehen.

Geophytische Sukkulenten und Kakteen

In der Welt der Sukkulenten und Kakteen gibt es viele Arten, die als Geophyten klassifiziert werden. Diese Pflanzen haben sich an trockene und extreme Umweltbedingungen angepasst, indem sie ihre Überlebensstrategien unter der Erdoberfläche entwickeln.

Sukkulenten

Das Bild zeigt eine Albuca spiralis, auch bekannt als "Korkenzieherpflanze" oder "Frizzle Sizzle". Diese interessante Sukkulente ist für ihre einzigartigen, spiralförmigen Blätter bekannt, die sich wie Korkenzieher winden. Die Blätter sind dick und fleischig, dunkelgrün und wachsen in aufrechten Stängeln aus der Basis der Pflanze. Die Pflanze befindet sich in einem runden Topf mit Erde, und der Hintergrund ist einfarbig und schlicht

Albuca spiralis

Eine faszinierende Sukkulente aus Südafrika, die spiralförmige Blätter entwickelt und eine unterirdische Zwiebel besitzt, die Nährstoffe speichert.

Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das Bild zeigt eine Oxalis palmifrons, eine seltene und einzigartige Pflanze. Die Blätter sind in einer Rosette angeordnet und haben eine palmenähnliche Struktur, wodurch sie ihren Namen erhielt. Die Pflanze wächst niedrig und breitet sich flach am Boden aus. Die grünen Blätter sind in segmentierten, fächerförmigen Abschnitten angeordnet.  Die Umgebung ist trocken und felsig, mit einigen kleinen Pflanzen und Moosarten im Hintergrund. Es sind auch einige Erd- oder Lehmhügel zu sehen, die möglicherweise von kleinen Tieren oder Insekten stammen.

Oxalis palmifrons

Diese kleine Sukkulente hat fingerförmige Blätter und unterirdische Knollen, die sie vor Trockenheit schützen.

Tony Rebelo, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Das Bild zeigt eine Ledebouria socialis, eine kleine sukkulente Pflanze, die für ihre attraktiven, gesprenkelten Blätter bekannt ist. Die Blätter sind lang und schmal, grün mit silbrigen Flecken, und haben purpurfarbene Unterseiten. Die Pflanze trägt kleine Blütenstände, die aus winzigen, hellgrünen Knospen bestehen, die an zarten Stielen emporragen. Der Boden ist trocken und besteht aus einer Mischung aus Erde und kleinen Steinen

Ledebouria socialis

Auch als “Silberquitten” bekannt, hat diese Pflanze fleischige Blätter und bildet kleine Zwiebeln, die in der Erde verborgen sind.

Agnieszka Kwiecień, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Kakteen

Das Bild zeigt eine Pterocactus tuberosus, eine Kakteenart, die für ihre charakteristischen gelben Blüten bekannt ist. Die Pflanze hat mehrere verzweigte, stachelige Stängel, die aus einem kleinen Topf mit steiniger Erde wachsen. Die Blüten sind groß, gelb und haben rote Staubgefäße in der Mitte. Der Hintergrund besteht aus grünem Gras

Pterocactus tuberosus

Ein Kaktus, der unterirdische Knollen entwickelt, die ihm helfen, lange Trockenperioden zu überstehen.

Marco Wentzel, Deutschland/Germany, MarcoPedia (talk) 18:31, 29 November 2016 (UTC), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Das Bild zeigt eine Echinocereus knippelianus, eine Kaktusart, die für ihre zarten, rosa Blüten bekannt ist. Die Pflanze hat eine dunkelgrüne, kugelförmige Struktur mit wenigen, langen, dünnen Dornen, die unregelmäßig aus der Oberfläche herausragen. Die Blüten sind groß, zartrosa mit gelben Staubgefäßen in der Mitte. Es sind drei Blüten zu sehen, zwei an der rechten Seite und eine an der linken, alle in voller Blüte. Der Hintergrund besteht aus einer Mischung aus natürlichen Elementen, darunter grünes Laub und Holz

Echinocereus knippelianus

Dieser Kaktus hat eine dicke, fleischige Wurzel, die als Speicherorgan dient und ihn vor extremen Bedingungen schützt.

msscacti, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Bedeutung für die Gartenkultur

Geophyten sind in der Gartenkultur sehr geschätzt, da sie eine Vielzahl von Vorteilen bieten:

  • Langlebigkeit:
    Durch ihre Überdauerungsorgane können sie viele Jahre überleben und immer wieder neue Triebe und Blüten entwickeln.
  • Widerstandsfähigkeit:
    Sie sind extrem widerstandsfähig gegenüber widrigen Umweltbedingungen, was sie ideal für Gärten in extremen Klimazonen macht.
  • Pflegeleicht:
    Viele Geophyten benötigen nur minimale Pflege, da sie in der Lage sind, in Trockenperioden zu überleben und sich selbst zu regenerieren.

Pflege und Kultivierung von Geophyten

Standort

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal. Die Bodenbeschaffenheit sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden.

Bewässerung

Geophyten benötigen während ihrer Wachstumsphase regelmäßige Bewässerung. In Ruhephasen sollte die Bewässerung reduziert oder ganz eingestellt werden.

Düngung

Eine mäßige Düngung während der Wachstumsperiode unterstützt die Pflanzenentwicklung. In der Ruhephase ist keine Düngung notwendig.

Überwinterung

In kalten Klimazonen sollten Geophyten vor Frost geschützt werden. Eine Abdeckung oder ein Umzug in frostfreie Räume kann erforderlich sein.

Share
Share