Kladodien

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Definition

Kladodien, auch als Phyllokladien bekannt, sind modifizierte Sprossachsen, die blattähnliche Strukturen besitzen und die Funktion der Photosynthese übernehmen. Diese Anpassung tritt häufig bei Pflanzen auf, die in trockenen oder schattigen Lebensräumen leben, wo die Reduktion von Wasserverlust entscheidend ist.

Kladodien kommen in verschiedenen Pflanzenfamilien vor, darunter die Asparagaceae (z.B. Ruscus, Asparagus) und die Cactaceae (z.B. Opuntia). Diese Anpassung ist ein Beispiel für konvergente Evolution, wo unterschiedliche Pflanzenfamilien ähnliche Lösungen für Umweltprobleme entwickeln.

Merkmale

Struktur

Kladodien sind flach, grün und übernehmen die Rolle von Blättern, obwohl sie eigentlich modifizierte Stängel sind. Sie sind oft langlebiger und robuster als normale Blätter.

Photosynthese

Da die echten Blätter bei diesen Pflanzen oft reduziert oder in Dornen umgewandelt sind, übernehmen Kladodien die Hauptaufgabe der Photosynthese.

Dauerhaftigkeit

Im Gegensatz zu Blättern, die oft saisonal abfallen, bleiben Kladodien mehrere Jahre erhalten und tragen zur langanhaltenden Photosynthese der Pflanze bei.

Beispiele für Pflanzen mit Kladodien

Das Bild zeigt eine Schlumbergera truncata, auch bekannt als Weihnachtskaktus oder Kakteenschmuck. Diese Pflanze hat eine leuchtend rosa Blüte mit weißen Akzenten. Die Blütenblätter sind lang und schmal, mit einer leicht gewellten Struktur. Die Blätter der Pflanze sind flach und segmentiert, mit gezackten Rändern. Die Pflanze befindet sich in einem natürlichen Umfeld, umgeben von anderen grünen Blättern.

Schlumbergera

Der Weihnachtskaktus hat flache, segmentierte Stängel, die als Kladodien fungieren und die Photosynthese durchführen. Diese Kladodien sind oft gezackt und hängen herab.

Ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Brasiliens, wo sie als Epiphyten wachsen.

Die Kladodien dieses Kaktus sind an den Rändern leicht gezahnt und tragen an den Enden oft leuchtende, röhrenförmige Blüten.

Das Bild zeigt eine leuchtend orangefarbene Blüte der Pflanze Pereskia, auch bekannt als Blattkaktus. Die Blütenblätter sind breit und überlappen sich leicht, wodurch die Blüte ein volles und üppiges Aussehen erhält. Im Zentrum der Blüte befinden sich weiße Staubblätter. Die Blüte sitzt auf einem Hintergrund aus glänzend grünen, breit lanzettlichen Blättern.

Pereskia

Obwohl Pereskia-Arten tatsächlich Blätter haben, entwickeln einige Arten auch flache, blattähnliche Kladodien. Diese Pflanzen sind eine interessante Verbindung zwischen typischen Laubbäumen und Kakteen.

Verbreitet in Mittel- und Südamerika.

Die Kladodien von Pereskia sind nicht so häufig wie bei anderen Kakteenarten, da diese Gattung eine der ursprünglichsten innerhalb der Kakteengewächse ist.

Das Bild zeigt eine Cylindropuntia bigelovii, auch bekannt als "Teddybärkaktus", in ihrer natürlichen Umgebung. Diese Kaktusart zeichnet sich durch ihre dichten, stacheligen Äste aus, die oft einen gelblich-weißen Farbton haben. Die Pflanze wächst in einer Wüstenlandschaft, umgeben von verschiedenen Sträuchern und Büschen. Im Hintergrund sind Berge und spärliche Vegetation zu sehen, was die typische Umgebung für diese Kaktusart darstellt.

Cylindropuntia

Diese Kakteen haben zylindrische Kladodien, die wie Segmente aufeinander gesteckt sind. Diese Segmente können sich leicht lösen und neue Pflanzen bilden.

Weit verbreitet in den Wüstenregionen des Südwestens der USA und Nordmexikos.

Die Kladodien von Cylindropuntia sind oft mit dichten, scharfen Stacheln bedeckt, die leicht brechen und an Haut oder Kleidung haften bleiben.

Funktion und Anpassung

Wasserhaushalt

In trockenen Umgebungen helfen Kladodien, den Wasserverlust zu minimieren, indem sie eine reduzierte Oberfläche bieten, die weniger Wasser durch Transpiration verliert.

Speicherung

Neben der Photosynthese können Kladodien auch als Speicherorgane für Wasser und Nährstoffe fungieren, was besonders in ariden Klimazonen von Vorteil ist.

Schutz

Die Reduktion von Blättern und die Entwicklung von Kladodien kann Pflanzen helfen, sich vor Fraßfeinden zu schützen, da die modifizierten Stängel oft härter und weniger attraktiv für Pflanzenfresser sind.

Vorteile für Sukkulenten und Kakteen

Effiziente Wassernutzung

Kladodien ermöglichen es Sukkulenten und Kakteen, in extrem trockenen Umgebungen zu überleben, indem sie Wasserverlust minimieren und effiziente Photosynthese betreiben.

Strukturelle Stabilität

Die dickeren, robusteren Stängel bieten strukturelle Unterstützung und helfen, die Pflanze aufrecht zu halten, selbst in kargen Böden.

Längere Lebensdauer

Durch die Langlebigkeit der Kladodien können diese Pflanzen lange Zeiträume überdauern, auch wenn die Umweltbedingungen suboptimal sind.

Kladodien sind Anpassungen, die es Pflanzen ermöglichen, in extremen Umgebungen zu gedeihen. Durch ihre blattähnlichen Strukturen übernehmen sie nicht nur die Photosynthese, sondern tragen auch zur Wasserspeicherung und zum Schutz bei. Diese Anpassungen sind besonders bei Sukkulenten und Kakteen verbreitet und machen sie zu überlebensfähigen Pflanzen in ariden Regionen.

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