Die Herzblättrige Mittagsblume
Aptenia cordifolia, auch bekannt als Herzblättrige Mittagsblume oder Baby Sun Rose, gehört zu den charmantesten und zugleich robustesten Sukkulenten. Diese niedrige, teppichbildende Pflanze erfreut sich bei Hobbygärtnern großer Beliebtheit, da sie nicht nur optisch überzeugt, sondern auch erstaunlich pflegeleicht ist. Mit ihren glänzenden, herzförmigen Blättern und den leuchtend pinken bis purpurnen Blüten bringt sie Farbe in Gärten, Balkone und Innenräume. Gleichzeitig verkörpert sie typische Eigenschaften der Sukkulenten: Anspruchslosigkeit, Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit.
Königreich | Plantae (Pflanzen) |
Abteilung | Tracheophyta (Gefäßpflanzen) |
Klasse | Magnoliopsida (Bedecktsamer) |
Ordnung | Caryophyllales (Nelkenartige) |
Familie | Aizoaceae (Mittagsblumengewächse) |
Gattung | Aptenia |
Trivialnamen
Eiskraut, Herzblättrige Aptenia, Herzblättrige Mittagsblume, Baby Sun Rose, Dew Plant, Rock Rose
Synonyme
Mesembryanthemum cordifolium, Aptenia cordifolia (L.f.) Schwantes, Litocarpus cordifolius (L.f.) L. Bolus
Steckbrief
Kurzbeschreibung
Aptenia cordifolia ist eine niedrig wachsende, sukkulente Pflanze mit glänzenden, herzförmigen Blättern und leuchtend rosa bis purpurroten Blüten. Ursprünglich aus Südafrika, ist sie in vielen warmen Regionen als Zierpflanze beliebt und pflegeleicht.
Trivialnamen
Eiskraut, Herzblättrige Aptenia, Herzblättrige Mittagsblume, Baby Sun Rose, Dew Plant, Rock Rose
Synonyme
Mesembryanthemum cordifolium, Aptenia cordifolia (L.f.) Schwantes, Litocarpus cordifolius (L.f.) L. Bolus
Lebensraum
Östliche Küstenwüsten Südafrikas, kultiviert in wärmeren, küstennahen Gebieten
Klimazone
Tropische und subtropische Klimazonen
Ursprungsländer
Südafrika
Ursprungsregionen
Östliche Küstenregion der Kap-Provinz und Kruger-Nationalpark, Transvaal
Wuchsform
Reich verzweigt, kriechend, niederliegend
Größe
Höhe:
5 bis 10 cm
Durchmesser:
Bis zu 60 cm
Blattfarbe
Grün, glänzend
Blattform
Eiförmig bis herzförmig, fleischig
Blütenfarbe
Rosa bis purpurrot
Blütenform
Radiärsymmetrisch, zahlreich
Blütezeit
Frühling und Sommer (nahezu ganzjährig in den Tropen)
Temperaturbereich
Ideal 5 bis 8 °C im Winter, toleriert Temperaturen bis zu -7 °C
Lichtbedarf
Sonnig
Bewässerung
Regelmäßig während der Wachstumsperiode, im Winter sehr wenig
Bodenanforderungen
Durchlässiger, sandiger Boden
Lebensdauer
Mehrjährig
Krankheiten
Bei konstant feuchtem Boden kann Wurzelfäule auftreten
Schädlinge
Mehlkäfer, Schnecken
Verwendung
Bodendecker, Zierpflanze, Kübelpflanze, essbar als Salatdekoration
Pflege
Pflegeleicht, benötigt wenig Wasser, einmal jährlich leicht düngen
Vermehrung
Durch Samen oder Stecklinge, bewurzelt leicht
Besondere Merkmale
Glänzende Blätter, entzündungshemmende Eigenschaften, in vielen wärmeren Regionen verwildert
Botanische Beschreibung
Besondere Merkmale
Wuchsform
Höhe
Breite
Blütezeit
Blattfarbe
Blattform
Blütenfarbe
Blütenform
Wuchsform
Aptenia cordifolia ist eine ausdauernde, sukkulente Pflanze, die eine Höhe von nur etwa 5 bis 10 cm erreicht, dafür aber mit ihren kriechenden Trieben eine erstaunliche Flächenwirkung entfaltet. Die Stängel sind reich verzweigt, grün, rundlich im Querschnitt und können bis zu 60 cm lang werden. An günstigen Standorten überlagern sich die Triebe, sodass ein dichter Teppich entsteht.
Blätter
Die Blätter sind gegenständig angeordnet, fleischig und von sattgrünem bis glänzendem Farbton. Mit einer Länge von etwa 1 bis 3 cm wirken sie klein, ihre eiförmig bis herzförmige Gestalt verleiht ihnen jedoch besonderen Zierwert. Die Oberfläche ist mit feinen Papillen besetzt, die im Sonnenlicht schimmern – ein Effekt, der der Pflanze einen fast funkelnden Charakter gibt.
Blüten
Die Blüten sind das leuchtende Highlight dieser Pflanze. Sie erscheinen einzeln, entweder endständig oder seitlich, und öffnen sich nur während der Sonnenstunden. Mit einem Durchmesser von 8 bis 20 mm wirken sie zwar klein, doch die Fülle der zahlreichen schmalen Blütenblätter sorgt für eine auffällige Strahlkraft. Die Farbpalette reicht von kräftigem Rosa bis zu Purpurrot. In wärmeren Regionen blüht Aptenia cordifolia nahezu das ganze Jahr über.
Früchte und Samen
Nach der Blüte bildet die Pflanze kleine Kapselfrüchte. Diese sind unauffällig, tragen aber zur Vermehrung bei. Die vegetative Ausbreitung über wurzelnde Triebe ist jedoch wesentlich typischer.
Bilder




Taxonomie
Die Art wurde erstmals 1781 von Carl von Linné dem Jüngeren als Mesembryanthemum cordifolium beschrieben. Später, 1928, ordnete Gustav Schwantes sie der Gattung Aptenia zu und gab ihr den heute gültigen Namen Aptenia cordifolia (L.f.) Schwantes.
Der Gattungsname Aptenia stammt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Flügel“, was sich auf die Samen bezieht. Das Artepitheton cordifolia setzt sich aus den lateinischen Wörtern cor (Herz) und folium (Blatt) zusammen und verweist auf die charakteristische Form der Laubblätter. Synonyme wie Litocarpus cordifolius, Ludolfia cordifolius oder Mesembryanthemum cordifolium tauchen in älterer Literatur auf, sind heute aber nicht mehr gebräuchlich.
Unterarten und Kultivare
Besonders beliebt ist die Sorte Aptenia cordifolia f. variegata, die durch ihre cremeweiß panaschierten Blattränder auffällt. Sie setzt reizvolle Kontraste in Kombination mit dunkelblättrigen Sukkulenten wie Aeonium arboreum ‘Zwartkop’. Daneben gibt es seltenere weißblühende Formen, doch im Handel dominieren grünblättrige und variegierte Varianten.
Aptenia cordifolia Pflege
Temperaturbedarf
Lichtbedarf
Bewässerung
Bodenanforderungen
Lebensdauer
Vermehrung
Krankheiten
Schädlinge
Standort
Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig. Direktes Licht fördert die Blütenbildung, während Halbschatten für kräftige Blätter sorgt. Da die Pflanze aus den Küstenregionen Südafrikas stammt, verträgt sie sowohl hohe Temperaturen als auch salzhaltige Luft – ein klarer Pluspunkt für Küstengärten.
Licht
Volle Sonne begünstigt die Blühfreudigkeit. In Innenräumen eignet sich ein Platz am Südfenster, während Ost- oder Westlagen ebenfalls gut funktionieren. Zu wenig Licht führt schnell zu schlaffem Wuchs und geringer Blütenbildung.
Bewässerung
Wie alle sukkulenten Pflanzen speichert Aptenia cordifolia Wasser in ihren Blättern. Während der Wachstumsperiode von Frühling bis Herbst darf regelmäßig gegossen werden, allerdings erst, wenn die obere Erdschicht vollständig abgetrocknet ist. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da sie schnell Wurzelfäule auslöst. Im Winter reicht sehr sparsames Gießen, nur um ein komplettes Austrocknen zu verhindern.
Boden
Ein lockeres, gut durchlässiges Substrat ist entscheidend. Ideal ist eine Mischung aus Blumenerde, Sand und etwas Perlite. Wer die Pflanze im Garten aussetzt, sollte auf sandige oder steinige Böden achten. Schwere, lehmige Erde muss mit Sand oder Splitt aufgelockert werden.
Düngen
Eine schwache Düngung im Frühjahr und Sommer reicht völlig aus. Flüssigdünger für Sukkulenten oder Kakteendünger, sparsam dosiert, sorgt für gesundes Wachstum und reichliche Blüte.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Aptenia cordifolia ist nicht frosthart. Temperaturen unter –5 °C führen zum Absterben der Pflanze. In mitteleuropäischen Gärten wird sie daher meist als Kübelpflanze kultiviert oder als einjähriger Bodendecker genutzt. Im Haus oder Wintergarten benötigt sie Temperaturen zwischen 5 und 10 °C während der Ruhezeit.
Beschneiden
Ein Rückschnitt ist problemlos möglich. Längere Triebe können gekürzt werden, um ein kompaktes Erscheinungsbild zu erhalten. Schnittgut eignet sich hervorragend zur Aptenia cordifolia Vermehrung.
Überwinterung
Überwintert wird die Pflanze frostfrei, hell und eher trocken. Optimal sind unbeheizte Wintergärten oder helle Kellerfenster bei 5 bis 8 °C. Alternativ kannst du bewurzelte Stecklinge nehmen und diese im nächsten Frühjahr neu austreiben lassen.
Krankheiten & Schädlinge
Die Pflanze ist sehr robust und weitgehend resistent gegen Krankheiten. Bei zu feuchtem Substrat tritt Wurzelfäule auf. Gelegentlich können Schädlinge wie Blattläuse oder Mealybugs auftreten. Hier helfen Neemöl oder milde Seifenlösungen.
Pflegetipps
- Regelmäßig alte Blütenstände entfernen, um die Blühdauer zu verlängern.
- Topfpflanzen im Sommer ruhig ins Freie stellen, das steigert Blütenreichtum und Wuchs.
- In Regionen mit mildem Klima kann sie dauerhaft im Freien wachsen.
Vermehrung
Die Aptenia cordifolia Vermehrung ist unkompliziert und daher auch für Einsteiger bestens geeignet:
Vermehrung durch Stecklinge
Die häufigste Methode ist die Stecklingsvermehrung. Triebe können einfach abgeschnitten und in lockere, feuchte Erde gesteckt werden. Bereits nach zwei bis drei Wochen bilden sich Wurzeln. Wichtig ist, ein gut durchlässiges Substrat zu verwenden, um Fäulnis zu vermeiden.
Vermehrung durch Samen
Auch die Aussaat ist möglich, wenngleich seltener praktiziert. Samen werden im Frühjahr auf ein feines Substrat gestreut und leicht angedrückt. Für die Keimung ist Wärme und gleichmäßige Feuchtigkeit notwendig. Diese Methode ist etwas aufwendiger, bringt aber eine genetische Vielfalt mit sich, die bei Stecklingen nicht vorhanden ist.
Herkunft und Lebensraum
Aptenia cordifolia stammt aus den östlichen Küstenregionen Südafrikas, vor allem aus der Kap-Provinz und KwaZulu-Natal. Dort wächst sie bevorzugt an sonnigen bis halbschattigen Standorten, oft im Schutz von Bäumen oder Sträuchern. Sie ist bestens an trockene, sandige Böden angepasst und profitiert gleichzeitig von der Nähe zu Küstenregionen, wo sie auch salzhaltige Luft verträgt.
Durch ihre Robustheit wurde sie in vielen Regionen der Welt eingeführt und verwilderte dort schnell. Heute ist die Pflanze in der Mittelmeerregion, auf den Kanarischen Inseln, in Kalifornien, Australien und Südamerika verbreitet. In diesen Gebieten wird sie sowohl als Zierpflanze geschätzt als auch gelegentlich als invasive Art betrachtet, da sie sich vegetativ stark ausbreiten und heimische Vegetation verdrängen kann.
Ursprungsländer
Ursprungsregionen
Lebensraum
Klimazone
Ökologische Bedeutung
Bedeutung für Tiere
Die leuchtenden Blüten sind für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge attraktiv. Sie dienen als Nahrungsquelle und tragen damit zur Bestäubung bei. Obwohl die Pflanze ursprünglich nicht zur europäischen oder amerikanischen Fauna gehört, fügt sie sich in vielen Regionen harmonisch in das ökologische Netz ein.
Interaktion mit der Umgebung
In ihrer Heimatregion stabilisiert Aptenia cordifolia mit ihren kriechenden Trieben und den faserigen Wurzeln den Boden. Dies macht sie zu einer wertvollen Pflanze zum Erosionsschutz, besonders in sandigen Küstengebieten. Gleichzeitig birgt ihre Wuchskraft die Gefahr, andere Pflanzen zu überwuchern. In manchen Gegenden gilt sie daher als invasive Art, die sorgfältig kontrolliert werden muss.
Nutzung durch den Menschen
Aptenia cordifolia wird vor allem als pflegeleichter Bodendecker, für Hänge, Steingärten und Kübelkultur genutzt. Sie eignet sich hervorragend für sonnige Terrassen, Mauerkronen oder Balkonkästen. Ihre dekorativen Eigenschaften machen sie auch zu einer beliebten Ampelpflanze, da die Triebe elegant über den Rand herabhängen.
Neben der gärtnerischen Nutzung spielt sie auch in der Küche und in der traditionellen Medizin eine Rolle. Darüber hinaus gilt sie als feuerresistent und wird in manchen Regionen zur Begrünung von Brandzonen eingesetzt.
Kulinarisch
Die fleischigen Blätter haben einen leicht säuerlichen Geschmack und können roh im Salat oder als Dekoration verwendet werden. In einigen Regionen Brasiliens wird sie als Blattgemüse kultiviert.
Medizinisch
In Südafrika nutzen Einheimische die Pflanze aufgrund ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften, etwa zur Behandlung kleiner Wunden oder Hautreizungen.
Häufig gestellte Fragen
Wie pflege ich Aptenia cordifolia am besten?
Die Pflanze liebt Sonne, benötigt durchlässigen Boden und nur mäßiges Gießen. Während der Wachstumszeit darf regelmäßig, aber sparsam gegossen werden, im Winter fast gar nicht.
Ist Aptenia cordifolia winterhart?
Nein, die Pflanze verträgt keinen Frost. Temperaturen unter –5 °C können sie abtöten. In kühleren Regionen empfiehlt sich daher die Kultur in Töpfen, die im Winter ins Haus geholt werden können.
Wie kann ich Aptenia cordifolia überwintern?
Ein heller, frostfreier Standort bei 5 bis 8 °C ist ideal. Gieße nur selten, damit die Pflanze nicht austrocknet. Alternativ kannst du Stecklinge nehmen und im Frühjahr neu auspflanzen.
Ist Aptenia cordifolia essbar?
Ja, die Blätter sind essbar und haben einen leicht säuerlichen Geschmack. Sie werden manchmal in Salaten oder als Dekoration verwendet.
Ist Aptenia cordifolia invasiv?
In manchen Regionen, besonders in wärmeren Klimazonen, kann die Pflanze wuchernd auftreten und heimische Vegetation verdrängen. Deshalb sollte man ihren Wuchs im Auge behalten und gegebenenfalls zurückschneiden.
Welche Vorteile hat die Pflanze im Garten?
Sie ist pflegeleicht, trockenheitsresistent, blühfreudig und eignet sich ideal als Bodendecker oder Hängepflanze. Zudem ist sie salzverträglich und damit perfekt für Küstengärten.