Eine außergewöhnliche sukkulente Schönheit aus Somalia
Dorstenia lavrani ist eine ganz besondere Vertreterin der Sukkulentenwelt. Mit ihren ungewöhnlichen, palmenähnlichen Wuchsformen und ihren dekorativ gekräuselten Blättern gehört sie zu den auffälligsten Arten der Gattung Dorstenia. Ursprünglich stammt sie aus dem Norden Somalias, wo sie in den steilen Kalksteinformationen des Taba’a Gap – auch Tabia Gorge genannt – gedeiht. Diese Herkunft erklärt bereits viele ihrer Eigenschaften und gibt uns wichtige Hinweise für die richtige Dorstenia lavrani Pflege im heimischen Garten oder auf der Fensterbank.
Die Pflanze ist nicht nur für Sammler exotischer Arten interessant, sondern auch für Hobbygärtner, die auf der Suche nach einer sukkulenten Besonderheit sind, die sich deutlich von bekannteren Arten wie Aloe, Echeveria oder Crassula unterscheidet. Ihre Kombination aus ungewöhnlicher Morphologie, anspruchsvollem Standort und einzigartiger Fortpflanzungsweise macht sie zu einer echten Rarität, die gleichzeitig eine spannende Herausforderung für Pflanzenliebhaber darstellt.
Königreich | Plantae (Pflanzen) |
Abteilung | Tracheophyta (Gefäßpflanzen) |
Klasse | Magnoliopsida (Bedecktsamer) |
Ordnung | Rosales (Rosenartige) |
Familie | Moraceae (Maulbeergewächse) |
Gattung | Dorstenia |
Trivialnamen
Tabia Gorge Dorstenia
Synonyme
–
Steckbrief
Kurzbeschreibung
Dorstenia lavrani bildet einen symmetrischen Hain mit vielen sukkulenten, wachsartigen Stängeln, die in spiralförmigen Reihen von weißlichen Blattnarben gemustert sind und von einer Rosette attraktiver gekräuselter Blätter gekrönt werden. Die Pflanze ähnelt einem kompakten Palmengarten und gilt als eine der attraktivsten Dorstenia-Arten. Die Stängel werden bis zu 20 cm hoch und bis zu 2,5 cm im Durchmesser. Die elliptischen bis obovaten Blätter werden bis zu 4,5 cm lang und bis zu 1,8 cm breit. Die Blüten befinden sich auf fleischigen Rezeptakeln, die in den Blattachseln einzeln erscheinen und bis zu 1,5 cm im Durchmesser messen.
Trivialnamen
Tabia Gorge Dorstenia
Synonyme
–
Lebensraum
moosgefüllte Spalten auf steilem Kalkstein
Klimazone
Ursprungsländer
Somalia
Ursprungsregionen
Nördlich von Erigavo in der Tabia-Schlucht (Taba’a Gap)
Wuchsform
Kompakter halb-sukkulenter Kleinstrauch
Größe
Höhe:
Bis zu 20 cm
Durchmesser:
Bis zu 2,5 cm
Blattfarbe
–
Blattform
Elliptisch bis obovat, bis zu 4,5 cm lang und bis zu 1,8 cm breit
Blütenfarbe
–
Blütenform
Blüten treten in Massen auf fleischigen Rezeptakeln auf, die in den Blattachseln einzeln erscheinen
Blütezeit
–
Temperaturbereich
Von +1,7 °C bis +10 °C
Lichtbedarf
Warmer und sonniger Standort wird bevorzugt
Bewässerung
Regelmäßig von Frühling bis Herbst gießen, im Winter weniger
Bodenanforderungen
Gut durchlässige Blumenerde
Lebensdauer
Mehrjährig
Krankheiten
Pilzkrankheiten bei hoher Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht und häufiger Regen
Schädlinge
–
Verwendung
Zierpflanze
Pflege
Warmer, sonniger Standort, regelmäßig gießen und vermeiden, dass die Erde vollständig austrocknet, im Winter weniger Wasser, gelegentlich düngen
Vermehrung
Durch Samen oder Stecklinge; Samen werden explosionsartig ausgeworfen
Besondere Merkmale
Einzige zweihäusige Art der Gattung Dorstenia
Botanische Beschreibung
Dorstenia lavrani gehört zur Familie der Moraceae (Maulbeergewächse), die auch Feigen und Maulbeeren umfasst. Innerhalb dieser großen Pflanzenfamilie ist sie Teil der Tribus Dorstenieae, die für ihre außergewöhnlichen Blütenstände bekannt ist.
Besondere Merkmale
Wuchsform
Höhe
Breite
Blütezeit
Blattfarbe
Blattform
Blütenfarbe
Blütenform
Wuchsform
Diese Art wächst als mehrjährige, sukkulente Pflanze und bildet eine kompakte “Miniatur-Palmenlandschaft”. Zahlreiche aufrechte, fleischige Stängel erheben sich aus der Basis, meist bis zu 20 cm hoch und etwa 2,5 cm dick. Die Oberfläche der Stängel wirkt wachsartig glänzend und ist von spiralförmig angeordneten Blattnarben gezeichnet.
Blätter
An der Spitze jedes Stängels sitzt eine kleine Rosette aus elliptischen bis verkehrt-eiförmigen Blättern. Sie werden bis zu 4,5 cm lang und 1,8 cm breit. Ihre Ränder sind stark gewellt, teilweise gekräuselt, was der Pflanze ein fast ornamentales Aussehen verleiht. Die Blätter können sowohl leicht behaart als auch glatt sein.
Blütenstände
Besonders spannend sind die Blüten von Dorstenia lavrani. Anders als viele andere sukkulente Arten bildet sie keine auffälligen Einzelblüten, sondern fleischige, scheibenartige Blütenstände, sogenannte Rezeptakel. Diese sitzen einzeln in den Blattachseln und erreichen bis zu 1,5 cm Durchmesser. Von ihrer Form erinnern sie an kleine grünliche “Sterne” oder “Daisys”, von denen zahlreiche winzige männliche oder weibliche Blüten ausgehen.
Größe und Habitus
Die gesamte Pflanze wirkt wie ein kleines Miniatur-Wäldchen aus Palmen. Diese Eigenart macht sie zu einem begehrten Sammlerstück, da kaum eine andere sukkulente Art dieses außergewöhnliche Erscheinungsbild aufweist.
Einzigartigkeit: Zweihäusigkeit
Ein Alleinstellungsmerkmal dieser Art ist ihre Fortpflanzungsbiologie. Während die meisten Dorstenien einhäusig (monözisch) sind – also männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze tragen –, ist Dorstenia lavrani zweihäusig (diözisch). Das bedeutet: Es gibt männliche und weibliche Pflanzen getrennt, und nur wenn beide zusammen kultiviert werden, ist eine Samenbildung möglich.
Taxonomie
Die Gattung Dorstenia ist eine der ungewöhnlichsten innerhalb der Moraceae. Viele ihrer Vertreter zeichnen sich durch eigenartige Blütenstände und sukkulente Eigenschaften aus. Dorstenia lavrani wurde erst vergleichsweise spät beschrieben und erhielt ihren Namen zu Ehren von John Jacob Lavranos (1926–2018), einem bekannten Sukkulentenforscher und Botaniker.
Dieser Bezug macht deutlich, dass die Pflanze nicht nur ein ästhetisches Highlight ist, sondern auch botanisch eine wichtige Rolle spielt: Sie erweitert unser Wissen über die Vielfalt und Anpassungsfähigkeit der Moraceae.
Dorstenia lavrani Pflege – Tipps für gesunde Pflanzen
Standort
Der richtige Dorstenia lavrani Standort ist entscheidend für ein gesundes Wachstum. In ihrer Heimat wächst die Pflanze in Felsspalten und Schluchten, oft im Halbschatten. Für die Kultur bedeutet das:
- Ein Platz mit viel indirektem Licht ist ideal.
- Direkte Mittagssonne kann zu Blattverbrennungen führen, während zu wenig Licht ein schwaches Wachstum verursacht.
- Ein nach Osten oder Westen ausgerichtetes Fenster ist perfekt.
Wer Dorstenia lavrani im Sommer im Freien kultiviert, sollte ihr einen geschützten Platz bieten, wo sie vor praller Sonne und starkem Regen geschützt ist.
Bewässerung
Ein zentraler Punkt der Dorstenia lavrani Pflege ist die richtige Wasserversorgung:
- Während der Wachstumszeit im Frühling und Sommer regelmäßig gießen.
- Zwischen den Wassergaben die Erde leicht antrocknen lassen, aber niemals vollständig austrocknen lassen.
- Staunässe unbedingt vermeiden, da sie Wurzelfäule verursacht.
Im Winter reduziert die Pflanze ihr Wachstum oder geht teilweise in Ruhe. In dieser Zeit nur sehr sparsam gießen – gerade so viel, dass die Stängel nicht schrumpfen.
Licht
Dorstenia lavrani gehört zwar zu den Sukkulenten, verträgt aber keine dauerhafte Vollsonne. Besser ist ein helles, aber leicht gefiltertes Licht. Eine Tageslichtlampe kann im Winter helfen, den Lichtmangel auszugleichen.
Boden
Ein lockeres, gut durchlässiges Substrat ist unverzichtbar. Ideal ist eine Mischung aus:
- Kakteenerde oder sukkulententauglicher Blumenerde
- Sand, Perlite oder Bims zur Auflockerung
Die Erde sollte schnell abtrocknen, aber dennoch eine gewisse Restfeuchtigkeit speichern können – ähnlich wie die moosgefüllten Felsspalten im Habitat.
Düngen
Während der Wachstumszeit von Frühling bis Herbst profitiert Dorstenia lavrani von gelegentlicher Düngung:
- Ein kalium- und phosphorreicher Dünger fördert kräftige Stängel und Blütenbildung.
- Dünger in halber Konzentration alle 4–6 Wochen ist ausreichend.
- Im Winter nicht düngen.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Die Pflanze stammt aus heißen, trockenen Regionen, liebt aber eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Für die Kultur gilt:
- Temperaturen zwischen 18 und 28 °C sind optimal.
- Unter 10 °C sollte sie nicht länger stehen.
- Eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit (z. B. durch ein Schälchen Wasser in der Nähe) unterstützt das gesunde Wachstum.
Beschneiden
Dorstenia lavrani benötigt nur selten einen Rückschnitt. Die Pflanze wächst von Natur aus kompakt und bildet eine harmonische Wuchsform. Trotzdem gibt es Situationen, in denen ein leichtes Beschneiden sinnvoll sein kann:
- Entferne alte, vertrocknete Blätter regelmäßig, um Pilzerkrankungen vorzubeugen.
- Verwelkte Blütenstände können ebenfalls entfernt werden, damit die Pflanze ihre Energie ins Wachstum lenkt.
- Ein radikaler Rückschnitt ist nicht nötig und kann das natürliche Erscheinungsbild beeinträchtigen.
Überwinterung
In den Wintermonaten geht Dorstenia lavrani in eine Ruhephase über. Dabei verliert sie häufig einen Teil ihrer Blätter. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Für die Überwinterung gilt:
- Ein heller Standort bei 15–18 °C ist ideal.
- Nur sehr sparsam gießen – die Erde darf fast austrocknen.
- Keine Düngung in dieser Zeit.
- Zu kalte Temperaturen unter 10 °C unbedingt vermeiden.
Krankheiten & Schädlinge
Wie viele Sukkulenten ist auch Dorstenia lavrani relativ robust. Dennoch können bestimmte Probleme auftreten:
- Pilzbefall: Vor allem im Frühling, wenn es feucht und kühl ist, können Pilze auftreten. Vorbeugend hilft ein gut durchlüfteter Standort und gegebenenfalls eine Behandlung mit Fungiziden.
- Wurzelfäule: Die größte Gefahr bei falscher Pflege ist Staunässe. Deshalb ist durchlässiges Substrat Pflicht.
- Schädlinge: Gelegentlich können Spinnmilben oder Wollläuse auftreten, vor allem bei trockener Heizungsluft. Hier helfen Neemöl oder eine milde Seifenlösung.
Pflegetipps im Überblick
- Stelle die Pflanze an einen hellen, geschützten Platz, ohne direkte Mittagssonne.
- Verwende ein sehr durchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden.
- Gieße regelmäßig während der Wachstumszeit, im Winter jedoch sehr sparsam.
- Halte die Temperatur ganzjährig über 10 °C.
- Dünge nur im Sommer und in reduzierter Dosierung.
- Achte auf Anzeichen von Pilzerkrankungen und Schädlingen.
Vermehrung
Die Dorstenia lavrani Vermehrung ist ein spannender, aber auch etwas herausfordernder Aspekt der Pflanzenkultur, da diese Art bestimmte Besonderheiten mitbringt. Während viele andere Dorstenien-Arten unkompliziert Samen bilden, ist Dorstenia lavrani durch ihre Zweihäusigkeit (getrennte männliche und weibliche Pflanzen) anspruchsvoller. Die Vermehrung von Dorstenia lavrani ist also durchaus machbar, setzt aber entweder Zugang zu Pflanzen beider Geschlechter oder eine sorgfältige vegetative Vermehrung voraus. Wer Erfolg hat, darf sich über eine wachsende Sammlung dieser seltenen Art freuen.
Vermehrung durch Samen
- Um Samen zu erhalten, benötigt man sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen. Nur wenn beide vorhanden sind, kann eine erfolgreiche Bestäubung stattfinden.
- Die Blütenstände tragen zahlreiche winzige Blüten, die bestäubt werden müssen. Dies geschieht in der Natur durch kleine Insekten, kann in Kultur aber auch manuell unterstützt werden.
- Einmal befruchtet, entwickeln sich Samen, die beim Reifen explosiv aus den Fruchtständen herausgeschleudert werden. Dieses typische Verhalten der Gattung Dorstenia sorgt dafür, dass die Samen mehrere Meter weit “geschleudert” werden können.
Keimung der Samen
- Die Samen keimen relativ zuverlässig bei Temperaturen um 20–22 °C.
- Eine Aussaat in feines, durchlässiges Substrat (z. B. Sand und Bims in Mischung) ist ideal.
- Gleichmäßige Feuchtigkeit und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit fördern die Keimung.
- Erste Keimlinge erscheinen in der Regel nach zwei bis drei Wochen.
Vegetative Vermehrung
Obwohl Dorstenia lavrani in erster Linie durch Samen vermehrt wird, ist auch eine Vermehrung über Stecklinge oder Abtrennung von Seitentrieben möglich. Dabei gilt:
- Gesunde Triebe können vorsichtig abgetrennt und in trockenes, mineralisches Substrat gesetzt werden.
- Vor dem Einpflanzen sollte das Schnittende einige Tage abtrocknen, um Infektionen und Fäulnis zu verhindern.
- Die Bewurzelung erfordert Geduld, ist aber durchaus machbar.
Tipps für erfolgreiche Vermehrung
- Halte die Luftfeuchtigkeit in der Anzuchtphase hoch, ohne dass das Substrat dauerhaft nass bleibt.
- Verwende flache Aussaatschalen oder kleine Töpfe mit guter Drainage.
- Achte auf ausreichend Licht, aber vermeide direkte Sonneneinstrahlung auf junge Keimlinge.
Herkunft und Lebensraum
Dorstenia lavrani ist eine endemische Art – sie kommt ausschließlich in einem sehr begrenzten Gebiet vor und ist außerhalb ihres natürlichen Standorts nicht bekannt. Ihr Ursprungsgebiet liegt im Norden Somalias, genauer gesagt in der Region um die Stadt Erigavo. Dort wächst sie in einer besonderen geologischen Formation, dem Taba’a Gap oder Tabia Gorge.
Ursprungsländer
Ursprungsregionen
Lebensraum
Klimazone
Wuchsort in der Natur
Die Pflanze besiedelt steile Kalksteinhänge und Felsschluchten, wo sie in kleinen Spalten und Rissen wächst. Diese Risse sind oft mit Moosen gefüllt, die Feuchtigkeit speichern und der Pflanze so ein stabiles Mikroklima bieten.
Höhenverbreitung
Dorstenia lavrani kommt in Höhenlagen zwischen 100 und 1750 Metern über dem Meeresspiegel vor. Diese große Höhenvariation bedeutet, dass sie sich an sehr unterschiedliche Bedingungen anpassen kann – von fast wüstenartigen Klimazonen bis hin zu etwas feuchteren, kühleren Regionen.
Klima und Umweltbedingungen
Das Klima in ihrem natürlichen Habitat ist heiß und trocken, mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Besonders im Frühjahr treten häufiger Regenfälle auf, die zusammen mit den Temperaturwechseln Pilzkrankheiten begünstigen können. Diese klimatischen Bedingungen erklären, warum Dorstenia lavrani in Kultur ebenfalls auf ein warm-trockenes, aber gleichzeitig luftfeuchtes Milieu angewiesen ist.
Bedeutung des Habitats für die Kultur
Die Herkunft verrät bereits viele Details über den idealen Dorstenia lavrani Standort in Kultur:
- Sie reagiert empfindlich auf Dauerstaunässe, da sie im Habitat nur kurzfristig Wasser erhält, das schnell wieder abfließt.
- Sie liebt eine Kombination aus Helligkeit und leichter Beschattung, ähnlich wie im Schatten der Felsen.
- Sie bevorzugt ein Substrat mit sehr guter Drainage, das dennoch eine gewisse Restfeuchte halten kann.
Ökologische Bedeutung
Dorstenia lavrani ist nicht nur optisch und botanisch interessant, sondern spielt auch in ihrem natürlichen Habitat eine Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Obwohl die Art in einem sehr begrenzten Gebiet vorkommt, trägt sie zu einer besonderen Nischenvielfalt bei. Auch wenn Dorstenia lavrani auf den ersten Blick nur eine “exotische Sukkulente” ist, hat sie in ihrem natürlichen Lebensraum eine wichtige ökologische Rolle, sowohl für Bestäuber als auch für das Mikrobiotop, in dem sie wächst.
Bedeutung für Tiere
- Bestäuber:
Die ungewöhnlichen Blütenstände ziehen kleine Insekten an, die für die Bestäubung sorgen. Ohne diese winzigen Helfer wäre eine Samenbildung in der Natur kaum möglich. - Samenverbreitung:
Durch den explosiven Mechanismus der Samenverbreitung gelangen die Körner in unterschiedliche Spalten und Ritzen. Manche Samen landen in Moospolstern, wo sie besonders gute Keimbedingungen vorfinden – indirekt profitieren also auch Mikroorganismen und Moose von dieser Pflanze. - Lebensraumfunktion:
Die dichten kleinen “Palmengruppen” der Dorstenia lavrani schaffen ein Mikrohabitat, das Schatten spendet und Feuchtigkeit speichert. Kleine Insekten nutzen diesen Bereich als Rückzugsort.
Interaktion mit der Umgebung
- Anpassung an extreme Standorte:
Dorstenia lavrani ist ein typisches Beispiel für Pflanzen, die extreme Lebensräume besiedeln. Indem sie in kargen Kalksteinfelsen wächst, zeigt sie, wie Pflanzen ökologische Nischen erobern können, die anderen Arten verschlossen bleiben. - Feuchtigkeitsregulation:
Die Art wächst bevorzugt in Spalten mit Moosen. Hier wirkt sie wie ein Bestandteil eines kleinen Ökosystems: Das Moos speichert Wasser, wovon die Dorstenia profitiert, während ihre Schattenwirkung das Moos vor Austrocknung schützt. - Biodiversität:
In einem Habitat mit ohnehin geringer Artenvielfalt trägt jede Pflanze besonders stark zur Gesamtheit des Ökosystems bei. Dorstenia lavrani ist Teil eines empfindlichen ökologischen Gleichgewichts, das auf kleinstem Raum funktioniert.
Nutzung durch den Menschen
Dorstenia lavrani ist eine echte Rarität und wird vom Menschen fast ausschließlich im Bereich der Zier- und Sammlerpflanzen genutzt. Anders als einige andere Vertreter der Familie der Moraceae – etwa die Feige (Ficus carica) oder der Maulbeerbaum (Morus) – hat Dorstenia lavrani keine kulinarische oder medizinische Bedeutung. Ihre Nutzung konzentriert sich also ganz auf die Bereiche Hobby, Botanik und Ästhetik.
Zierpflanze für Sammler
- Dorstenia lavrani gilt als eine der attraktivsten Arten der Gattung und wird von Sammlern seltener Sukkulenten hoch geschätzt.
- Ihre ungewöhnliche, palmenähnliche Wuchsform macht sie zu einem besonderen Schmuckstück auf Fensterbänken oder in Vitrinen.
- Gerade unter Sukkulentenliebhabern ist sie ein begehrtes Sammlerobjekt, da sie durch ihre seltene Verbreitung nicht leicht erhältlich ist.
Bedeutung für die Wissenschaft
- Botaniker und Hobbybiologen schätzen Dorstenia lavrani als Forschungsobjekt. Ihre Besonderheit, als einzige Dorstenia zweihäusig zu sein, bietet Einblicke in die Evolution und Fortpflanzungsstrategien innerhalb der Pflanzenfamilie.
- Auch für den Erhalt genetischer Vielfalt ist die Pflanze von Bedeutung. Botanische Gärten und spezialisierte Sammlungen tragen dazu bei, die Art außerhalb ihres sehr begrenzten natürlichen Verbreitungsgebiets zu bewahren.
Verantwortungsvoller Umgang
Da Dorstenia lavrani in der Natur nur an wenigen Standorten vorkommt, ist ein nachhaltiger Umgang wichtig. Pflanzen sollten ausschließlich aus kultivierten Beständen stammen und nicht aus Wildentnahmen. Verantwortungsbewusste Sammler tragen so aktiv zum Schutz der Art bei.
FAQs zu Dorstenia lavrani
Ist Dorstenia lavrani schwer zu pflegen?
Dorstenia lavrani ist zwar etwas anspruchsvoller als viele gängige Sukkulenten, aber mit dem richtigen Standort und einem durchlässigen Substrat lässt sie sich gut kultivieren. Wichtig ist, dass sie nie dauerhaft austrocknet und gleichzeitig keine Staunässe entsteht.
Welcher Standort ist für Dorstenia lavrani am besten geeignet?
Der ideale Dorstenia lavrani Standort ist hell mit indirektem Licht. Ein Ost- oder Westfenster eignet sich perfekt. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, da sie die Blätter verbrennen kann.
Wie oft sollte man Dorstenia lavrani gießen?
Während der Wachstumszeit von Frühling bis Herbst wird regelmäßig gegossen, sobald die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist. Im Winter hingegen nur sehr sparsam bewässern.
Kann Dorstenia lavrani auch draußen kultiviert werden?
Im Sommer ist eine Kultur im Freien möglich, sofern die Temperaturen nicht unter 15 °C fallen und die Pflanze vor Regen und praller Mittagssonne geschützt ist. Im Winter sollte sie jedoch unbedingt ins Haus geholt werden.
Welche Erde eignet sich am besten?
Eine Mischung aus Kakteenerde und mineralischen Bestandteilen wie Bims, Perlite oder Sand ist ideal. Das Substrat muss gut abtrocknen können und darf nicht zu feucht bleiben.
Muss Dorstenia lavrani gedüngt werden?
Ja, während der Wachstumszeit etwa alle vier bis sechs Wochen mit einem verdünnten, kalium- und phosphorreichen Dünger. Im Winter nicht düngen.
Wie funktioniert die Dorstenia lavrani Vermehrung?
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Samen. Da die Art zweihäusig ist, benötigt man männliche und weibliche Pflanzen. Alternativ können auch Stecklinge bewurzelt werden, was jedoch Geduld erfordert.
Warum verliert Dorstenia lavrani im Winter Blätter?
Das ist ein normales Zeichen der Ruhephase. Die Pflanze reduziert ihr Wachstum und wirft oft einen Teil der Blätter ab. In dieser Zeit sollte weniger gegossen werden.
Ist Dorstenia lavrani giftig?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Dorstenia lavrani giftig ist. Trotzdem sollte sie, wie viele Sukkulenten, nicht verzehrt werden und außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren stehen.
Woher bekommt man Dorstenia lavrani Pflanzen?
Die Art ist selten im Handel, wird aber gelegentlich von spezialisierten Gärtnereien oder Sammlern angeboten. Wichtig ist, nur Pflanzen aus Kultur und nicht aus Wildentnahmen zu kaufen, um die natürlichen Bestände zu schützen.