
Mesembryanthemum
Die Gattung Mesembryanthemum, auch bekannt als Mittagsblumen, fasziniert Pflanzenliebhaber auf der ganzen Welt. Ursprünglich aus dem südlichen Afrika stammend, sind diese blühenden Sukkulenten für ihre beeindruckende Anpassungsfähigkeit und ihre farbenfrohen Blüten bekannt. Ihre Blütenköpfe öffnen sich bei Sonnenlicht und schließen sich bei Einbruch der Dämmerung, was ihnen nicht nur einen natürlichen Schutz vor nächtlicher Feuchtigkeit und Kälte bietet, sondern auch ihren deutschen Namen “Mittagsblumen” erklärt.
| Königreich | Plantae (Pflanzen) |
| Abteilung | Tracheophyta (Gefäßpflanzen) |
| Klasse | Magnoliopsida (Bedecktsamer) |
| Ordnung | Caryophyllales (Nelkenartige) |
| Familie | Aizoaceae (Mittagsblumengewächse) |
| Gattung | Mesembryanthemum (Mittagsblumen) |
Die einzigartige Struktur der Pflanze, ihre Fähigkeit, in anspruchsvollen Umgebungen zu gedeihen, und die glitzernden, eisähnlichen Zellen auf ihren Blättern haben ihr den gebräuchlichen Namen “Eispflanze” eingebracht. Doch Mesembryanthemum ist mehr als nur eine hübsche Zierde für den Garten. Diese Pflanzengattung hat im Laufe der Zeit die Aufmerksamkeit von Gärtnern, Hobbybiologen und Sukkulentenliebhabern auf sich gezogen und inspiriert zur kreativen Gestaltung von Gärten und Innenräumen.
Ob als robuste Bodenbedeckung, als Farbtupfer in Steingärten oder als auffällige Topfpflanze auf Balkonen – Mesembryanthemum bietet vielseitige Möglichkeiten für jeden, der auf der Suche nach einer pflegeleichten und zugleich faszinierenden Pflanze ist.
Merkmale und Eigenschaften
Blüten
Die charakteristischen Blüten der Mesembryanthemum sind ein echtes Highlight in jedem Garten. Sie erinnern an kleine, farbenfrohe Gänseblümchen und leuchten in einer Vielzahl von Farben, darunter Pink, Gelb, Orange, Weiß und Rot. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, sich den Tageszeiten anzupassen: Bei Sonnenaufgang öffnen sich die Blüten und entfalten ihre volle Pracht, während sie sich bei Sonnenuntergang wieder schließen. Dieser Schutzmechanismus bewahrt die empfindlichen Fortpflanzungsorgane vor nächtlicher Feuchtigkeit, Kälte und anderen Umwelteinflüssen.
Blätter
Die Blätter von Mesembryanthemum sind ebenfalls bemerkenswert. Sie sind fleischig, wasserspeichernd und mit kleinen, glitzernden Bläschen bedeckt, die wie Eiskristalle wirken. Diese “Eiszellen” reflektieren das Sonnenlicht und verleihen der Pflanze ein funkelndes Erscheinungsbild. Diese einzigartige Blattstruktur trägt nicht nur zum ästhetischen Reiz der Pflanze bei, sondern hilft ihr auch, in trockenen und sonnigen Umgebungen zu überleben, indem sie Wasser speichert und Verdunstung minimiert.
Wuchsform und Größe
Mesembryanthemum ist eine niedrig wachsende, kriechende Pflanze, die sich schnell über den Boden ausbreiten kann. Die Wuchshöhe variiert je nach Art und Sorte, liegt jedoch in der Regel zwischen 10 und 31 Zentimetern. Einige Arten neigen dazu, kompakte Matten zu bilden, während andere mehr in die Breite wachsen und so größere Flächen abdecken können. Ihre ausladende Wuchsform macht sie ideal als Bodendecker oder als Lückenfüller in Steingärten, wo sie dekorative Akzente setzt.
Blütezeit
Die Blütezeit der Mittagsblumen erstreckt sich in der Regel von Juli bis September, wobei die Blüten für mehrere Wochen anhalten. In dieser Zeit verwandelt sich die Pflanze in einen farbenfrohen Teppich, der Schmetterlinge und andere Bestäuber anzieht. Da die Blüten nur bei direkter Sonneneinstrahlung geöffnet sind, sorgt Mesembryanthemum vor allem an sonnigen Tagen für einen lebendigen Farbklecks im Garten.
Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt der Mesembryanthemum ist ihre Anpassungsfähigkeit. Diese Sukkulenten sind äußerst widerstandsfähig gegen Dürre und gedeihen in kargen, trockenen Böden, wo andere Pflanzen oft scheitern. Ihre Fähigkeit, Wasser in ihren fleischigen Blättern zu speichern, ermöglicht es ihnen, lange Trockenperioden zu überstehen. Obwohl sie frostempfindlich sind und daher in frostfreien Klimazonen oder als einjährige Pflanzen in kälteren Regionen angebaut werden, können sie in milden Winterregionen auch mehrjährig kultiviert werden.
Mesembryanthemum Arten
Die Gattung Mesembryanthemum umfasst eine beeindruckende Vielfalt an Arten, von denen viele durch ihre einzigartigen Blattformen, Farben und Blütenstände bestechen. Zu den bekanntesten Arten gehören Mesembryanthemum crystallinum, Mesembryanthemum cordifolium, und Mesembryanthemum nodiflorum. Jede dieser Arten bringt ihre eigenen besonderen Merkmale mit. Die Blüten können in nahezu allen erdenklichen Pastelltönen erstrahlen – von leuchtendem Pink und kräftigem Orange bis hin zu strahlendem Weiß und zartem Gelb. Viele Sorten zeigen zudem eine zweifarbige Blüte mit einem kontrastierenden Zentrum, was ihnen einen noch dekorativeren Charakter verleiht.
Legende
Familien
Gattungen
Arten
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Mesembryanthemum barklyi
Größte Art in der Gattung1, Stängel deutlich 4-kantig und geflügelt, bis zu 4 cm im Durchmesser1, Blätter mit Pusteln besetzt, Früchte haben 5 Fächer
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Mesembryanthemum cordifolium
Hellrosa bis purpurfarbene Blüten, empfindlich gegen Staunässe, resistent gegen Trockenheit
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Mesembryanthemum crystallinum
Fähigkeit zwischen C3- und CAM-Stoffwechsel zu wechseln; Salzakkumulation und -ausscheidung; Salz ist für den Anbau notwendig; Blüten öffnen sich morgens und schließen sich abends
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Mesembryanthemum digitatum
fingerähnliche Blätter, wasserhaltende Blasenzellen, mimetisch (zur Tarnung vor Pflanzenfressern), Blätter trocknen in der Ruhezeit vollständig aus und schützen den Stamm, ungiftig für Menschen und Haustiere
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Mesembryanthemum haeckelianum
Sukkulente Pflanze mit vierkantigen Stängeln
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Mesembryanthemum hypertrophicum
Die Blüten sind Tag und Nacht geöffnet und verströmen in der Dämmerung einen Duft.
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Mesembryanthemum inachabense
Wohlriechende Blüten, Kelchzipfel kürzer als Blumenblätter
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Mesembryanthemum nodiflorum
Papillen auf den Blättern, fleischige Blätter, grün bis rot gefärbte Pflanze
Früher zugehörige Arten
Es ist wichtig zu erwähnen, dass im Laufe der botanischen Forschung einige Arten, die früher zur Gattung Mesembryanthemum gezählt wurden, inzwischen anderen Gattungen zugeordnet worden sind. Ein Beispiel dafür sind Arten wie Carpobrotus und Cleretum, die einst unter Mesembryanthemum klassifiziert wurden. Diese Umklassifizierungen beruhen auf detaillierten Studien der Pflanzenmerkmale und der genetischen Verwandtschaft, die zu einer genaueren Einteilung innerhalb der Familie Aizoaceae geführt haben.
Pflege
Einer der größten Vorteile von Mesembryanthemum ist die geringe Pflege, die sie benötigt. Einfache Maßnahmen wie das regelmäßige Entfernen verwelkter Blüten – das sogenannte “Deadheading” – fördern die Bildung neuer Knospen und verlängern die Blütezeit bis in den Herbst hinein. Die Pflanzen sollten zudem vor zu viel Feuchtigkeit geschützt werden. Falls du die Pflanze in einem Topf kultivierst, stelle sicher, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, und lasse das Substrat zwischen den Wassergaben vollständig trocknen. Einmal etabliert, benötigen Mittagsblumen kaum Aufmerksamkeit und erfreuen dennoch den ganzen Sommer über mit ihrem prächtigen Blütenmeer.
Der richtige Standort
Mesembryanthemum bevorzugt sonnige Standorte, an denen es die volle Kraft der Sonne genießen kann. Ideal sind Plätze mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Ein sonniger Standort sorgt nicht nur für eine reiche Blüte, sondern fördert auch das charakteristische Öffnen und Schließen der Blüten in Abhängigkeit von der Tageszeit. Die Pflanzen gedeihen besonders gut in durchlässigen, sandigen oder kiesigen Böden, die Staunässe vermeiden. Steingärten, sonnige Beete, Trockenmauern oder auch Gefäße auf einer sonnigen Terrasse sind optimale Plätze für diese Sukkulenten. Auch in milden Klimazonen können sie im Freiland überwintern, sofern der Standort gut geschützt und trocken ist.
Die richtige Pflanzzeit und -weise
Die beste Zeit, um Mittagsblumen zu pflanzen, ist im späten Frühjahr, wenn keine Gefahr von Frost mehr besteht. Um Mesembryanthemum in den Garten zu pflanzen, hebst du zunächst ein Pflanzloch aus, das groß genug ist, um den Wurzelballen der Pflanze aufzunehmen. Setze die Pflanze so ein, dass der Wurzelballen mit der Oberfläche des Bodens abschließt oder leicht darüber hinausragt. Dadurch wird verhindert, dass sich Wasser am Stielansatz sammelt, was zu Fäulnis führen kann. Nach dem Einpflanzen sollte die Pflanze gründlich gewässert werden. Wenn du mehrere Pflanzen setzt, halte einen Abstand von etwa 15 bis 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Exemplaren ein, um genügend Raum für die Ausbreitung zu lassen.
Gießen und Düngen
Als Sukkulente ist Mesembryanthemum äußerst trockenheitstolerant und bevorzugt es, zwischen den Wassergaben vollständig auszutrocknen. Während der ersten Wochen nach dem Einpflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig, damit die Pflanzen gut einwurzeln. Danach sollte die Bewässerung sparsam erfolgen, um Staunässe zu vermeiden, die schnell zu Wurzelfäule führen kann. Ein durchlässiger Boden ist hierbei entscheidend, da er überschüssiges Wasser schnell abführt. Düngen ist bei diesen genügsamen Pflanzen in der Regel nicht notwendig. Solltest du sie dennoch düngen wollen, kann im Frühjahr eine leichte Gabe eines Kakteendüngers oder eines mineralischen Düngers verwendet werden, um das Wachstum und die Blütenbildung zu fördern.
Überwinterung
Da Mesembryanthemum nicht frosthart ist, sollte sie in Regionen mit kalten Wintern als einjährige Pflanze kultiviert oder ins Haus geholt werden. In milden Klimazonen kann die Pflanze unter bestimmten Bedingungen im Freiland überwintern, insbesondere wenn sie an einem geschützten Ort steht und vor zu viel Nässe bewahrt wird. In kälteren Regionen ist es ratsam, die Pflanze im Herbst auszugraben und in einem frostfreien, hellen Raum zu überwintern, beispielsweise in einem unbeheizten Gewächshaus oder auf einer sonnigen Fensterbank. Reduziere das Gießen während der Überwinterung auf ein Minimum, um die Pflanze vor Wurzelfäule zu schützen.
Häufige Pflegeprobleme und Lösungen
Obwohl Mesembryanthemum pflegeleicht ist, gibt es einige Probleme, die auftreten können. Wenn die Blätter gelb werden oder matschig erscheinen, ist dies oft ein Zeichen für übermäßige Feuchtigkeit oder schlechte Drainage. In diesem Fall sollte die Bewässerung reduziert und gegebenenfalls die Erde durch ein durchlässigeres Substrat ersetzt werden. Bei Topfpflanzen ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden, indem eine gute Drainageschicht im Gefäß angelegt wird. Schädlinge treten bei Mesembryanthemum selten auf, können aber gelegentlich in Form von Blattläusen, insbesondere bei Überwinterung im Haus, vorkommen. Diese lassen sich einfach durch Abwischen oder mit einem milden Seifenwasser behandeln.
Vermehrung
Die Vermehrung von Mesembryanthemum ist unkompliziert und kann auf verschiedene Weisen erfolgen, darunter die Aussaat von Samen und das Schneiden von Stecklingen. Beide Methoden sind effektiv und bieten Hobbygärtnern die Möglichkeit, ihre Mittagsblumen-Sammlung zu erweitern oder die Pflanzen für das nächste Gartenjahr vorzubereiten.
Vermehrung durch Samen
Die Aussaat von Mesembryanthemum-Samen ist eine der einfachsten und am weitesten verbreiteten Methoden zur Vermehrung dieser Pflanze. Die beste Zeit für die Aussaat ist im späten Winter bis frühen Frühjahr, um kräftige Jungpflanzen für die Freilandpflanzung im späten Frühling zu erhalten. Fülle dazu ein Saatgefäß mit einer Mischung aus gut durchlässiger Anzuchterde und füge etwas Sand oder Perlit hinzu, um die Drainage zu verbessern. Streue die Samen gleichmäßig auf die Oberfläche der Erde und drücke sie leicht an, ohne sie mit Erde zu bedecken, da sie Licht benötigen, um zu keimen. Befeuchte das Substrat vorsichtig mit einer Sprühflasche, um die Samen nicht zu verdrängen.
Stelle das Saatgefäß an einen warmen, hellen Ort, idealerweise bei einer Temperatur von 18-20°C. Halte das Substrat während der Keimphase feucht, aber nicht nass. Innerhalb von etwa zwei Wochen sollten die ersten Keimlinge erscheinen. Sobald die Jungpflanzen groß genug sind, um sie zu handhaben, kannst du sie in Einzeltöpfe umpflanzen und weiterkultivieren, bis sie kräftig genug für das Auspflanzen ins Freiland sind.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung von Mesembryanthemum durch Stecklinge ist besonders praktisch, wenn du bereits eine bestehende Pflanze hast und identische Klone davon anziehen möchtest. Der ideale Zeitpunkt für Stecklinge ist der frühe Sommer, wenn die Pflanze aktiv wächst. Suche nach gesunden, nicht blühenden Trieben und schneide 5-10 cm lange Stecklinge ab. Entferne die unteren Blätter, sodass der Steckling bereit ist, in das Substrat eingesetzt zu werden.
Bereite einen Topf mit gut durchlässiger Kakteenerde vor und stecke die vorbereiteten Stecklinge etwa 2-3 cm tief in das Substrat. Befeuchte das Substrat leicht und stelle den Topf an einen hellen, warmen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, um ein Verbrennen der jungen Stecklinge zu vermeiden. Halte das Substrat in den folgenden Wochen nur leicht feucht. Nach etwa drei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, und die Stecklinge können in größere Töpfe oder ins Freiland umgesetzt werden.
Tipps zur erfolgreichen Vermehrung
Egal, ob du dich für die Aussaat oder die Stecklingsvermehrung entscheidest, ein paar grundlegende Tipps helfen, den Erfolg zu maximieren:
- Hygiene: Verwende saubere Werkzeuge und frisches Substrat, um Infektionen und Schimmelbildung zu vermeiden.
- Luftzirkulation: Stelle sicher, dass die Jungpflanzen eine gute Luftzirkulation haben, um die Entwicklung von Pilzkrankheiten zu verhindern.
- Geduld: Besonders bei der Aussaat kann es einige Zeit dauern, bis die Pflanzen kräftig genug sind, um ins Freiland gepflanzt zu werden. Gib ihnen ausreichend Zeit, um ein starkes Wurzelsystem zu entwickeln.
Ursprung und Verbreitung
Natürlicher Lebensraum
In ihrer Heimat Südafrika sind die Mittagsblumen in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden, die von steinigen Küstengebieten bis hin zu trockenen Halbwüsten reichen. Sie gedeihen besonders gut in sandigen, gut durchlässigen Böden, die wenig Nährstoffe enthalten und nur geringe Mengen an Wasser speichern können. Typisch für ihren natürlichen Lebensraum sind intensive Sonneneinstrahlung, lange Trockenperioden und gelegentliche Nebel oder Tau, die als zusätzliche Feuchtigkeitsquelle dienen. In diesen harten Bedingungen haben sich die Pflanzen durch ihre sukkulenten Eigenschaften einen evolutionären Vorteil verschafft. Die fleischigen Blätter speichern Wasser effizient und ermöglichen es ihnen, lange Perioden ohne Regen zu überstehen. Diese außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit macht Mesembryanthemum zu einem Überlebenskünstler in extremen Umgebungen und erklärt, warum sie in ariden und halbariden Regionen so erfolgreich ist.
Herkunft aus Südafrika
Die Gattung Mesembryanthemum ist in den trockenen Regionen des südlichen Afrikas beheimatet, einer Region, die für ihre außergewöhnliche Pflanzenvielfalt bekannt ist. In dieser Gegend herrschen extrem trockene Bedingungen, und Pflanzen, die hier gedeihen, haben sich hervorragend an die dortigen klimatischen Herausforderungen angepasst. Mesembryanthemum hat sich durch die Entwicklung fleischiger, wasserspeichernder Blätter und einen Lebenszyklus, der die knappen Wasserressourcen optimal nutzt, perfekt auf diese Umgebung eingestellt.
Verbreitung und Einbürgerung
Obwohl Mesembryanthemum ursprünglich aus Südafrika stammt, hat sie sich durch den Menschen mittlerweile in vielen Teilen der Welt verbreitet. Vor allem in Regionen mit ähnlichen klimatischen Bedingungen, wie im Mittelmeerraum, in Australien und in Teilen Nordamerikas, hat sie sich erfolgreich eingebürgert. In diesen Gebieten gedeiht sie nicht nur in Gärten, sondern auch in freier Natur, wo sie sich durch Samenverbreitung ausbreitet und gelegentlich sogar als invasive Art auftritt.
Einfluss des Menschen
Die Attraktivität und Robustheit der Mittagsblumen haben dazu geführt, dass sie seit Jahrhunderten in anderen Teilen der Welt kultiviert werden. Ihre leuchtenden Farben und ihre Fähigkeit, in nährstoffarmen Böden zu gedeihen, machen sie zu einer beliebten Wahl für Gärten und Landschaftsgestaltungen. Allerdings hat diese Verbreitung auch ihre Schattenseiten. In einigen Regionen, wo Mesembryanthemum außerhalb ihres natürlichen Lebensraums eingeführt wurde, kann sie sich invasiv verhalten und einheimische Pflanzenarten verdrängen.
Anpassung an neue Lebensräume
Interessanterweise zeigt Mesembryanthemum eine bemerkenswerte Fähigkeit, sich an unterschiedliche Lebensräume anzupassen. Ob an steinigen Küsten, in trockenen Wüstenregionen oder in sonnigen Gärten – diese Sukkulente findet fast überall ihren Platz. Durch ihre Anpassungsfähigkeit und die Fähigkeit, in trockenen Böden zu gedeihen, hat sie sich in vielen Teilen der Welt etabliert. Diese globale Verbreitung hat auch dazu geführt, dass Mesembryanthemum heute in vielen Kulturen unter verschiedenen Namen bekannt ist, wie etwa “Livingstone Daisy” im Englischen oder “Vygie” in Südafrika.
Domestizierung und Verwendung
Zierpflanze im Garten
Mesembryanthemum ist aufgrund seiner auffälligen Blüten und pflegeleichten Natur eine beliebte Zierpflanze in Gärten auf der ganzen Welt. Die leuchtenden, gänseblümchenartigen Blüten und das glänzende Laub machen sie zu einem echten Hingucker, besonders in Steingärten, auf Trockenmauern oder als Bodendecker entlang von Wegen. Aufgrund ihrer kriechenden Wuchsform eignen sich viele Arten hervorragend zur Bepflanzung von Hängen und Böschungen, wo sie schnell dichte Teppiche bilden und damit Unkrautwuchs unterdrücken. In Küstenregionen sind sie auch eine bevorzugte Wahl, da sie salzhaltigen Böden gut standhalten.
Verwendung in Töpfen und Containern
Neben ihrer Verwendung im Freiland sind Mittagsblumen auch ideal für die Bepflanzung von Töpfen, Schalen und anderen Gefäßen geeignet. Ihre geringe Wuchshöhe und der ausladende Wuchs machen sie zu einer attraktiven Ergänzung für Balkone, Terrassen oder Fensterbänke. In Containern gepflanzt, können sie in den Sommermonaten ein farbenfrohes Highlight setzen, während sie in kälteren Monaten in einem geschützten Bereich, wie einem Wintergarten, überwintert werden können. Besonders in städtischen Umgebungen, in denen der Platz begrenzt ist, bietet Mesembryanthemum eine ausgezeichnete Möglichkeit, grüne und blühende Akzente zu setzen.
Essbare Pflanzenteile
Weniger bekannt ist, dass einige Arten von Mesembryanthemum essbar sind. Die fleischigen Blätter und Stängel können, ähnlich wie Spinat, gedünstet und als Gemüse verzehrt werden. Sie haben einen leicht salzigen, würzigen Geschmack, der gut zu verschiedenen Gerichten passt. In einigen Kulturen werden sie sogar als delikates, wild wachsendes Gemüse geschätzt. Allerdings ist bei der Nutzung als Nahrung Vorsicht geboten, da der Name “Eispflanze” auch für andere Pflanzenarten verwendet wird, die möglicherweise nicht essbar oder sogar giftig sind. Eine eindeutige Identifizierung der Pflanze ist daher unerlässlich, bevor sie in der Küche verwendet wird.
Medizinische und kulturelle Bedeutung
Einige Arten der Mittagsblumen haben zudem in der traditionellen Medizin und Kultur eine gewisse Bedeutung. In Südafrika werden sie seit Jahrhunderten für verschiedene medizinische Zwecke genutzt. Darüber hinaus wird bestimmten Arten eine halluzinogene Wirkung zugeschrieben, weshalb ihr Anbau und Besitz in einigen Ländern reglementiert ist. So ist beispielsweise in Louisiana, USA, der Anbau und Besitz von Mesembryanthemum mit Ausnahme der Zierpflanzennutzung gesetzlich eingeschränkt.
Invasive Eigenschaften
Während Mesembryanthemum für seine Schönheit und Robustheit geschätzt wird, sollte man sich auch der potenziellen invasiven Eigenschaften einiger Arten bewusst sein. In Regionen außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets, wie Australien und dem Mittelmeerraum, hat sich die Pflanze an einigen Stellen als invasiv erwiesen. Sie neigt dazu, sich schnell zu verbreiten und kann in sensiblen Ökosystemen einheimische Pflanzenarten verdrängen. Daher ist es wichtig, Mesembryanthemum in diesen Gebieten mit Bedacht einzusetzen und zu kontrollieren, um negative ökologische Auswirkungen zu vermeiden.
Beitrag zur Biodiversität
Trotz der potenziellen invasiven Natur bietet die Mittagsblume auch einen positiven Beitrag zur Biodiversität in Gärten. Ihre Blüten sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Durch die Pflanzung von Mesembryanthemum kann man somit zur Förderung der lokalen Bestäuberpopulationen beitragen und ein blühendes, lebendiges Gartenökosystem schaffen.
Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte ich Mesembryanthemum gießen?
Mesembryanthemum ist eine sehr trockenheitstolerante Pflanze und bevorzugt es, zwischen den Wassergaben vollständig auszutrocknen. Gieße die Pflanze daher nur, wenn das Substrat komplett trocken ist. In der Regel reicht eine Bewässerung alle ein bis zwei Wochen aus, je nach Temperatur und Standortbedingungen. Während der ersten Wochen nach dem Einpflanzen sollte jedoch häufiger gegossen werden, um das Anwurzeln zu unterstützen.
Kann Mesembryanthemum auch im Innenbereich kultiviert werden?
Ja, Mesembryanthemum kann auch als Zimmerpflanze kultiviert werden, vorausgesetzt, sie bekommt ausreichend Sonnenlicht. Wähle einen Standort, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält, beispielsweise eine sonnige Fensterbank. Sorge zudem für ein gut durchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden. Achte darauf, die Pflanze nicht zu übergießen, und lasse das Substrat zwischen den Wassergaben vollständig austrocknen.
Muss ich Mesembryanthemum vor Schädlingen schützen?
Mesembryanthemum ist im Freien in der Regel sehr widerstandsfähig gegen Schädlinge. In Innenräumen kann sie jedoch gelegentlich von Blattläusen oder Spinnmilben befallen werden, besonders wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist. Sollte ein Befall auftreten, kann er in der Regel durch einfaches Abwischen der Blätter mit einem feuchten Tuch oder mit einer milden Seifenlösung bekämpft werden. Es ist auch hilfreich, die Pflanze regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen zu kontrollieren, insbesondere während der Überwinterung im Haus.
Wann und wie sollte ich Mesembryanthemum schneiden?
Die Pflanze benötigt in der Regel keinen Rückschnitt, außer um ihre Ausbreitung zu kontrollieren oder verwelkte Blüten zu entfernen, was als Deadheading bekannt ist. Durch das Entfernen verblühter Blüten förderst du die Bildung neuer Blüten und verlängerst die Blütezeit. Wenn du die Pflanze ins Haus holen oder überwintert möchtest, kannst du sie im Herbst leicht zurückschneiden, um die Pflege während der Wintermonate zu erleichtern. Schneide die Triebe einfach mit einer scharfen Schere oder einem Messer auf die gewünschte Größe zurück.
Ist Mesembryanthemum winterhart?
Mesembryanthemum ist nicht winterhart und verträgt keinen Frost. In Regionen mit milden Wintern kann die Pflanze unter günstigen Bedingungen jedoch überwintern. In kälteren Gebieten sollte sie als einjährige Pflanze kultiviert oder vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Wenn du die Pflanze über den Winter retten möchtest, grabe sie im Herbst aus und platziere sie an einem hellen, frostfreien Ort, wie einem Wintergarten oder einer hellen Fensterbank.
Welche Erde ist für Mesembryanthemum am besten geeignet?
Die Pflanze bevorzugt einen gut durchlässigen, sandigen oder kiesigen Boden. Für Topfkulturen empfiehlt sich eine Mischung aus Kakteenerde und Sand oder Perlit, um eine optimale Drainage zu gewährleisten. Im Freiland sollte der Boden nicht zu nährstoffreich sein und Wasser gut ableiten können. Schwere, lehmige Böden sind weniger geeignet, da sie zu Staunässe führen können, was die Wurzeln von Mesembryanthemum schädigt.
Kann ich Mesembryanthemum auch in kühleren Regionen anbauen?
Ja, in kühleren Regionen kann Mesembryanthemum als einjährige Pflanze kultiviert werden. Pflanze sie im späten Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. In der Vegetationsperiode entwickelt sie sich schnell und blüht den ganzen Sommer über. Wenn du die Pflanze mehrjährig kultivieren möchtest, kannst du sie in Töpfen anpflanzen und im Herbst ins Haus holen, um sie in einem frostfreien Raum zu überwintern.
Welche Arten von Mesembryanthemum eignen sich am besten für Anfänger?
Für Anfänger sind besonders die Arten Mesembryanthemum crystallinum und Mesembryanthemum cordifolium zu empfehlen. Beide sind pflegeleicht, anpassungsfähig und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Sie gedeihen in nahezu jedem gut durchlässigen Substrat und zeigen auch bei minimaler Pflege eine reiche Blütenpracht. Diese Arten eignen sich sowohl für Beete als auch für Töpfe und belohnen dich mit einer langanhaltenden, farbenfrohen Blüte.








