Das Bild zeigt eine Vielzahl kleiner Kakteensetzlinge in einzelnen Töpfen, die in einem Gewächshaus oder auf einer Holzbank angeordnet sind. Jeder Topf ist mit kleinen Kieselsteinen bedeckt, um die Erde zu bedecken und die Feuchtigkeit zu regulieren. Die Kakteen sind unterschiedlich in Form und Größe, einige haben kurze Stacheln, während andere längere und dichtere Stacheln aufweisen. Einige der Kakteen sind sogar mit einem weißen, wolligen Belag bedeckt. In jedem Topf steckt ein weißes Etikett zur Identifikation der Pflanzen.

Wie Pflanzen ihre wissenschaftlichen Namen bekommen

Wenn du dich schon einmal gefragt hast, warum deine Sukkulenten so außergewöhnliche Namen wie Echeveria elegans oder Crassula ovata tragen, bist du nicht allein. Hinter diesen Bezeichnungen steckt ein spannendes System, das Wissenschaft und Geschichte miteinander verbindet.

Der Ursprung der botanischen Namensgebung

Die Benennung von Pflanzen folgt den Regeln der botanischen Nomenklatur, die weltweit einheitlich ist. Damit wird sichergestellt, dass jede Pflanze einen eindeutigen Namen trägt, egal ob du in Deutschland, Mexiko oder Japan nach ihr suchst. Dieses System wurde im 18. Jahrhundert von Carl von Linné entwickelt. Er führte die sogenannte binäre Nomenklatur ein – also die Benennung mit zwei Worten.

Was bedeutet binäre Nomenklatur?

Jede Pflanze trägt zwei Namensteile:

Gattungsname (Genus)

vergleichbar mit dem Nachnamen, er fasst verwandte Arten zusammen. Zum Beispiel gehören viele bekannte Sukkulenten wie Echeveria oder Sedum in jeweils eigene Gattungen.

Artname (Spezies)

vergleichbar mit dem Vornamen, er unterscheidet die einzelnen Arten innerhalb der Gattung. So ist Echeveria elegans eine bestimmte Art der Gattung Echeveria.

Zusammen ergibt sich also ein wissenschaftlicher Name, der weltweit verstanden wird.

Bedeutungen der Pflanzennamen

Viele Namen tragen spannende Geschichten in sich:

Ehrungen:

Echeveria wurde nach dem mexikanischen Botaniker Atanasio Echeverría benannt.

Aussehen:

Crassula ovata bedeutet “eiförmig” – ein Hinweis auf die Blattform.

Herkunft:

Sedum acre verweist auf den scharfen Geschmack der Pflanze.

Wenn du also den lateinischen Namen liest, steckt oft eine kleine Erzählung dahinter.

Ein Blick auf Sukkulenten-Namen

Gerade bei Sukkulenten macht es Spaß, die Namen zu entdecken:

Das Bild zeigt eine Echeveria lilacina in einem Tontopf. Die Rosette zeichnet sich durch ihre symmetrischen, silbergrauen bis leicht lilafarbenen Blätter aus. Die Blätter haben eine glatte, matte Oberfläche und enden in leicht spitzen Spitzen. Der Topf ist mit grobem Substrat gefüllt, das für Sukkulenten geeignet ist und eine gute Drainage bietet.

Echeveria lilacina

Der Artname lilacina bedeutet “lila schimmernd” und bezieht sich auf die zarten Pastelltöne der Blätter.

Stan Shebs, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Sedum rubrotinctum

Das lateinische rubrotinctum bedeutet “rot gefärbt” – ein Hinweis auf die rötlich verfärbten Blätter dieser beliebten Sukkulente, die im Volksmund auch “Jelly Bean Plant” genannt wird.

Das Bild zeigt die Pflanze Sedum rubrotinctum, auch bekannt als Jelly Bean Plant oder Pork and Beans. Im Vordergrund sind die charakteristischen fleischigen, bohnenförmigen Blätter zu sehen, die eine Mischung aus grünen und roten Farbtönen aufweisen. Diese Blätter sind dicht gepackt und haben eine glänzende, leicht wachsartige Oberfläche. Im Hintergrund ist unscharf weiteres grünes Laub zu erkennen, das wahrscheinlich zu derselben oder einer ähnlichen Sukkulentenart gehört. Die Pflanze wächst in einer dichten Rosette
Das Bild zeigt eine Nahaufnahme von Crassula perforata, auch bekannt als "String of Buttons" oder "Necklace Vine". Diese Sukkulente hat eine auffällige, spiralförmige Anordnung von Blättern, die entlang des Stängels wachsen. Die Blätter sind dreieckig und fleischig, mit einer blassgrünen bis grünlichen Farbe und kleinen roten oder rosa Rändern sowie einigen kleinen Punkten auf der Oberfläche. Im Hintergrund ist unscharfer Boden zu sehen, der die natürlichen Wachstumsbedingungen der Sukkulente ergänzt.

Crassula perforata

Perforata bedeutet “durchbohrt“. Die gegenständig angeordneten Blätter sehen so aus, als würden sie wie kleine Scheiben auf der Sprossachse aufgereiht sein.

© Agnieszka Kwiecień, Nova, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Kalanchoe tomentosa

Das Wort tomentosa heißt “filzig behaart“. Die Blätter dieser Sukkulente sind dicht mit feinen Härchen bedeckt, was ihnen ein samtiges Aussehen verleiht.

Dan Keck from Ohio, CC0, via Wikimedia Commons

Eine braun-grünliche Kalanchoe tomentosa wächst in einem runden Blumentopf, der mit verschiedenfarbigen Zierkieseln bedeckt ist. Die Blätter der Pflanze sind dick, lanzettförmig und an den Rändern dunkelbraun gefärbt.
Große, farbintensive Aeonium-Rosetten mit grünen und violetten Blättern wachsen sonnig vor einem Baumstamm.

Aeonium arboreum

Arboreum bedeutet “baumartig“. Diese Art wächst hoch und verzweigt sich wie ein kleiner Strauch, was für Sukkulenten eher ungewöhnlich ist.

Trace Nietert from Redwood City, California, USA, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Aloe aristata

Aristata kommt vom lateinischen “arista” = Borste, Granne. Die Blattränder sind mit kleinen, borstenartigen Zähnchen besetzt.

MyName (Flow27), Public domain, via Wikimedia Commons

Das Bild zeigt eine Aristaloe aristata, auch bekannt als Spitzenaloe. Diese Pflanze hat fleischige, grüne Blätter, die mit weißen Punkten und feinen, weißen Haaren besetzt sind. Die Blätter sind dicht angeordnet und bilden eine kompakte Rosette. Die Umgebung besteht aus trockenem, steinigem Boden
Blaugraue, eiförmige Sukkulente „Mondstein“ mit dichten Blättern und cremefarbenen Blüten wächst auf steinigem Boden.

Pachyphytum oviferum

Oviferum heißt “eiertragend“. Die dicken, rundlichen Blätter erinnern an kleine Eier, die auf dem Stängel sitzen.

Peter A. Mansfeld, CC BY 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by/3.0, via Wikimedia Commons

Agave americana

Americana zeigt den Herkunftsbezug: Diese Art stammt ursprünglich aus den warmen Regionen Amerikas.

Tangopaso, Public domain, via Wikimedia Commons

Das Bild zeigt eine große Agave americana-Pflanze in einer gartenähnlichen Umgebung. Die Pflanze hat lange, dicke, blaugraue Blätter mit spitzen Dornen an den Rändern und Blattspitzen. Die Blätter sind symmetrisch angeordnet und bilden eine markante Rosette. Die Agave wächst zwischen großen Felsen und ist von anderen Pflanzen umgeben, darunter ein kleiner Palmenstrauch und hängende Nadelbäume. Im Hintergrund sind weitere Bäume und Sträucher sowie Gebäude und ein geparktes Auto zu sehen
Kompakte graugrüne Sukkulente mit dicken Blättern und fünf strahlenförmigen, gelben Blüten in einem kleinen Topf.

Conophytum bilobum

Das Wort bilobum bedeutet “zweilappig“. Die Pflanzen bestehen aus zwei dicken, verschmolzenen Blättern, die wie ein kleiner Stein mit einer Ritze aussehen.

Jean-Jacques MILAN, CC BY-SA 3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Lithops aucampiae

Benannt nach Juanita Aucamp, die diese Art in Südafrika entdeckte. Der Name zeigt, dass auch Entdeckerinnen und Entdecker geehrt werden.

Dornenwolf, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, via Wikimedia Commons

Gelbe Blüte wächst aus der Mitte einer braun gefleckten Lithops-Sukkulente mit steinartigem Aussehen.
Kugelige Euphorbia obesa mit geripptem, grün-grau gestreiftem Körper und kleinen Punkten entlang der Rippen im Tontopf.

Euphorbia obesa

Der Name obesa bedeutet “fett, dick“. Diese kugelrunde Sukkulente sieht tatsächlich aus wie ein kleiner Ball und wird oft “Baseball-Pflanze” genannt.

Photo by David J. Stang, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

Diese Bezeichnungen helfen nicht nur beim Erkennen der Pflanzen, sondern eröffnen auch kleine Einblicke in ihre Herkunft und Besonderheiten.

Wie du dieses Wissen nutzen kannst

Wenn du dich intensiver mit deinen Sukkulenten beschäftigst, lohnt es sich, die wissenschaftlichen Namen zu merken. Sie helfen dir:

  • beim gezielten Nachlesen von Pflegehinweisen,
  • beim Austausch mit anderen Pflanzenfreunden weltweit,
  • und beim Verständnis der Vielfalt innerhalb einer Gattung.
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