Das Bild zeigt eine Sceletium tortuosum in einem Terrakotta-Topf. Diese Pflanze hat dünne, verzweigte Stängel mit kleinen, fleischigen Blättern, die spitz zulaufen. Die Blätter sind hellgrün und in dichten Clustern angeordnet. Im unteren rechten Bereich des Bildes ist eine kleine weiße Blüte zu sehen, die aus einem der Stängel hervorgeht. Diese Blüte hat zahlreiche, schmale Blütenblätter, die strahlenförmig angeordnet sind. Der Topf steht auf einer Holzoberfläche, und im Hintergrund sind weitere Pflanzen in Töpfen zu sehen.

Sceletium tortuosum

Kanna, die besondere Sukkulente aus Südafrika

Sceletium tortuosum, besser bekannt unter dem Namen Kanna, ist eine außergewöhnliche sukkulente Pflanze aus der Familie der Mittagsblumengewächse (Aizoaceae). Ursprünglich aus Südafrika stammend, hat sie sich nicht nur als dekorative Pflanze, sondern auch durch ihre lange Geschichte in der traditionellen Heil- und Ritualpraxis einen Namen gemacht. Schon die indigenen Völker wie die Khoikhoi und San nutzten Kanna als natürliches Mittel gegen Stress, Hunger und Schmerzen.

Heute sind Sceletium tortuosum Pflanzen gleichermaßen für Pflanzenliebhaber und Hobbybiologen interessant. Einerseits sind sie durch ihre Wuchsform und Blüten ein Blickfang, andererseits faszinieren sie durch ihre besonderen Inhaltsstoffe und die damit verbundenen Wirkungen. Für dich als Hobbygärtner bedeutet das: Kanna ist nicht nur eine pflegeleichte Sukkulente, sondern auch eine Pflanze mit spannender Kulturgeschichte und aktuellem Forschungsinteresse.

KönigreichPlantae (Pflanzen)
AbteilungTracheophyta (Gefäßpflanzen)
KlasseMagnoliopsida (Bedecktsamer)
OrdnungCaryophyllales (Nelkenartige)
FamilieAizoaceae (Mittagsblumengewächse)
GattungSceletium

Trivialnamen

Kanna, Channa, Kougoed

Synonyme

Mesembryanthemum tortuosum, Pentacoilanthus tortuosus, Phyllobolus tortuosus

Steckbrief

Kurzbeschreibung

Sceletium tortuosum, auch bekannt als Kanna, ist eine sukkulente Pflanze aus Südafrika. Sie wächst niederliegend, hat dreieckige Blätter und blüht von Juli bis September. Kanna wird traditionell als Heilmittel verwendet und enthält beruhigende Alkaloide.

Trivialnamen

Kanna, Channa, Kougoed

Synonyme

Mesembryanthemum tortuosum, Pentacoilanthus tortuosus, Phyllobolus tortuosus

Lebensraum

Quarzflecken unter Büschen, wo sie für mindestens einen Teil des Tages gutes Sonnenlicht erhalten

Klimazone

Tropische und subtropische Klimazonen

Ursprungsländer

Südafrika

Ursprungsregionen

Namaqualand bis Montagu und Aberdeen, Kap-Provinzen

Wuchsform

Ausgestreckt bis niederliegend, selten kletternd, sukkulent

Größe

Höhe:

15-30 cm

Durchmesser:

Blattfarbe

Grün, Blasenzellen der Epidermis sind groß, aber flach

Blattform

Flach dreieckig mit nach innen gebogenen Spitzen, 3 bis 4 cm lang, 1 bis 1,5 cm breit

Blütenfarbe

Weiß bis blassgelb, lachsfarben oder blass rosa

Blütenform

Spitzzulaufend, 20 bis 30 mm Durchmesser

Blütezeit

Juli bis September (in Südafrika)

Temperaturbereich

Mindestens 16 °C, frostempfindlich

Lichtbedarf

Helles Licht

Bewässerung

Während der Ruheperiode im Sommer nicht gießen, in den Wachstumsphasen regelmäßig gießen

Bodenanforderungen

Sehr durchlässiger, leicht lehmiger Boden

Lebensdauer

Kurzlebig (ca. 3 bis 5 Jahre)

Krankheiten

Schädlinge

Verwendung

Traditionelles Heilmittel gegen Bauchschmerzen, zur Beruhigung von Kindern, gegen Ängste und Depressionen

Pflege

Einfach zu kultivieren, aktives Wachstum im Herbst, Winter und Frühling, Ruheperiode im Sommer

Vermehrung

Durch Samen oder Stecklinge, Stecklinge wurzeln leicht

Besondere Merkmale

Alkaloide Mesembrin, Mesembrenin und Tortuosamin, fermentierte Blätter sind weniger toxisch

Botanische Merkmale

Besondere Merkmale

Alkaloide Mesembrin, Mesembrenin und Tortuosamin, fermentierte Blätter sind weniger toxisch

Wuchsform

Ausgestreckt bis niederliegend, selten kletternd, sukkulent

Höhe

15-30 cm

Breite

Blütezeit

Juli bis September (in Südafrika)

Blattfarbe

Grün, Blasenzellen der Epidermis sind groß, aber flach

Blattform

Flach dreieckig mit nach innen gebogenen Spitzen, 3 bis 4 cm lang, 1 bis 1,5 cm breit

Blütenfarbe

Weiß bis blassgelb, lachsfarben oder blass rosa

Blütenform

Spitzzulaufend, 20 bis 30 mm Durchmesser

Wuchsform

Sceletium tortuosum wächst überwiegend kriechend bis niederliegend. Nur selten zeigt es eine kletternde Tendenz. Die Pflanze ist mehrjährig, hat aber eine eher begrenzte Lebensspanne von etwa 3 bis 5 Jahren. Mit zunehmendem Alter verdicken sich die schlanken Triebe leicht und verholzen an der Basis.

Blätter

Die Blätter sind das auffällige Merkmal dieser Art: flach-dreieckig, dachziegelartig übereinanderliegend und an den Spitzen nach innen gebogen. Sie erreichen eine Länge von etwa 3–4 cm und eine Breite von 1–1,5 cm. Charakteristisch sind die drei bis fünf gut sichtbaren Hauptadern. In der Sonne wirken die Blätter dank ihrer großen Blasenzellen leicht glänzend. Ein besonderes Detail: Wenn die Blätter eintrocknen, bleiben die Blattadern wie ein „Skelett“ sichtbar – daher leitet sich auch der Gattungsname Sceletium ab.

Blüten

Die Blütezeit fällt in Südafrika in die Monate Juli bis September. Die Blüten sind relativ groß im Verhältnis zur Pflanze und erreichen 20–30 mm im Durchmesser. Sie besitzen vier bis fünf Kelchblätter und zahlreiche schmale Kronblätter, die weiß, blassgelb, lachsfarben oder zartrosa gefärbt sein können. Durch ihre Form und Färbung wirken sie zart, stechen aber im trockenen Habitat deutlich hervor.

Früchte und Samen

Nach der Blüte entwickeln sich kleine, vier- bis fünfkammerige Kapselfrüchte von etwa 10–15 mm Länge. Sie besitzen geflügelte Klappen und öffnen sich bei Regen durch einen besonderen Mechanismus: Die sogenannten hygrochastischen Früchte reagieren auf Feuchtigkeit und entlassen die Samen, sobald sie nass werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Samen in einer feuchten Umgebung keimen können.

Taxonomie

Synonyme

Die Art wurde ursprünglich 1753 von Carl von Linné als Mesembryanthemum tortuosum beschrieben. Im Laufe der Zeit wurde sie unter verschiedenen Namen geführt, darunter:

  • Mesembryanthemum tortuosum L.
  • Pentacoilanthus tortuosus (N.E.Br.) Rappa & Camarrone
  • Phyllobolus tortuosus (L.) Bittrich

1926 stellte der Botaniker Nicholas Edward Brown die Pflanze in die Gattung Sceletium, wo sie heute ihren gültigen Namen trägt.

Systematik

  • Familie: Aizoaceae (Mittagsblumengewächse)
  • Ordnung: Caryophyllales
  • Gattung: Sceletium
  • Art: Sceletium tortuosum

Die Familie der Aizoaceae ist für ihre sukkulenten Vertreter bekannt, die überwiegend in Südafrika verbreitet sind. Innerhalb der Gattung Sceletium ist Sceletium tortuosum die am weitesten verbreitete und auch kulturhistorisch bedeutsamste Art.

Sceletium tortuosum pflegen

Temperaturbedarf

Mindestens 16 °C, frostempfindlich

Lichtbedarf

Helles Licht

Bewässerung

Während der Ruheperiode im Sommer nicht gießen, in den Wachstumsphasen regelmäßig gießen

Bodenanforderungen

Sehr durchlässiger, leicht lehmiger Boden

Lebensdauer

Kurzlebig (ca. 3 bis 5 Jahre)

Vermehrung

Durch Samen oder Stecklinge, Stecklinge wurzeln leicht

Krankheiten

Schädlinge

Standort

Der ideale Standort für Sceletium tortuosum Pflanzen ist sonnig bis halbschattig. In ihrer Heimat Südafrika wachsen sie auf felsigen, quarzreichen Böden unter Sträuchern, wo sie sowohl direkte Sonne als auch zeitweise Schatten erhalten. Für die Kultur bedeutet das: Ein Platz mit viel Licht ist wichtig, jedoch sollte in besonders heißen Sommerregionen ein leichter Schutz vor der prallen Mittagssonne gegeben sein.

Im Innenbereich kannst du Kanna an einem hellen Südfenster oder in einem Wintergarten platzieren. Ein Südfenster ist besonders geeignet, während Ost- oder Westfenster ebenfalls gute Bedingungen schaffen.

Licht

Sceletium tortuosum Pflanzen benötigen viel Licht, um kompakt und gesund zu wachsen. Bei zu wenig Helligkeit werden die Triebe lang und schlaff. Im Freien gedeiht die Pflanze auch in voller Sonne, solange der Boden gut durchlässig bleibt. Indoor kannst du bei Bedarf Pflanzenlampen einsetzen, um in den lichtarmen Wintermonaten optimale Bedingungen zu schaffen.

Bewässerung

Obwohl es sich um eine sukkulente Pflanze handelt, die Trockenheit toleriert, braucht Sceletium tortuosum während der Wachstumszeit regelmäßige Wassergaben. Dabei gilt: Immer erst dann gießen, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist.

Eine Besonderheit: Das aktive Wachstum findet in Herbst, Winter und Frühling statt – im Sommer legt die Pflanze eine Ruhepause ein. In dieser Zeit sollte kaum gegossen werden, da sie empfindlich auf zu viel Nässe reagiert. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie Wurzelfäule verursachen kann.

Boden

Der Boden für Sceletium tortuosum Pflanzen sollte locker, mineralisch und sehr gut drainiert sein. Ideal ist ein Substrat aus Kakteenerde, gemischt mit Quarzsand, Bims oder Lava. Nährstoffreiche Blumenerde ist weniger geeignet, da sie zu feucht bleibt und das Wurzelwerk schädigen kann.

Im Garten empfiehlt sich ein Standort auf steinigen Böden oder in Steingärten mit Drainageschicht. Wer die Pflanze im Topf hält, sollte auf Gefäße mit großem Abflussloch achten, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.

Düngen

Ein sparsamer Einsatz von Dünger reicht vollkommen aus. Während der Wachstumsphase kannst du ein- bis zweimal pro Jahr einen speziellen Kakteendünger oder einen schwach dosierten Flüssigdünger verwenden. Zu viel Dünger führt zu unnatürlich schnellem Wachstum und schwächt die Pflanze langfristig.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Sceletium tortuosum verträgt keine Frosttemperaturen. Die ideale Wachstumstemperatur liegt bei 16–25 °C. Im Sommer darf es auch heißer werden, solange der Boden trocken bleibt. In Regionen mit kalten Wintern sollte die Pflanze im Haus oder Gewächshaus überwintert werden.

Luftfeuchtigkeit spielt keine große Rolle – wie viele sukkulente Arten bevorzugt Kanna ein eher trockenes Klima.

Beschneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig, kann jedoch das Wachstum fördern und für eine kompaktere Wuchsform sorgen. Längere Triebe lassen sich problemlos einkürzen. Das Schnittgut kann direkt für die Sceletium tortuosum Vermehrung über Stecklinge genutzt werden.

Überwinterung

In Gegenden mit Frost muss die Pflanze ins Haus geholt werden. Stelle sie an einen hellen, kühlen Platz mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Während der Winterruhe sollte nur sehr sparsam gegossen werden, gerade so viel, dass die Blätter nicht vollständig schrumpfen.

Krankheiten & Schädlinge

Sceletium tortuosum Pflanzen sind weitgehend robust. Die größte Gefahr besteht durch zu viel Feuchtigkeit, die Fäulnis hervorrufen kann. In seltenen Fällen treten Schädlinge wie Wollläuse oder Spinnmilben auf. Diese lassen sich mit Neemöl oder einer milden Seifenlösung gut bekämpfen.

Pflegetipps

  • Nutze ein stark durchlässiges, mineralisches Substrat.
  • Gieße nur, wenn die Erde trocken ist – besonders im Sommer sparsam.
  • Stelle die Pflanze hell auf, am besten in voller Sonne.
  • Achte darauf, sie frostfrei zu halten.
  • Verwende Rückschnitt als Möglichkeit zur Vermehrung.

Sceletium tortuosum Vermehrung

Vermehrung durch Stecklinge

Die einfachste Methode für die Sceletium tortuosum Vermehrung ist die Stecklingsvermehrung. Dazu schneidest du während der aktiven Wachstumszeit im Frühling oder Herbst einen gesunden Trieb ab. Entferne die unteren Blätter, lasse den Schnitt einige Stunden antrocknen und setze ihn dann in ein mineralisches, leicht feuchtes Substrat. Stecklinge wurzeln meist innerhalb von zwei bis drei Wochen und entwickeln sich schnell zu neuen Pflanzen.

Vermehrung durch Samen

Die Anzucht aus Samen ist möglich, gestaltet sich aber schwieriger. Die feinen Samen benötigen gleichmäßige Wärme (ca. 20 °C) und konstante Feuchtigkeit, um zu keimen. Da sie empfindlich auf Staunässe reagieren, empfiehlt sich eine Abdeckung mit Glas oder Folie, die täglich gelüftet wird. Geduld ist gefragt, da die Keimung nicht immer zuverlässig gelingt.

Herkunft und Lebensraum

Sceletium tortuosum ist in den westlichen und östlichen Cape Provinces Südafrikas heimisch. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Namaqualand im Norden bis nach Montagu und Aberdeen im Süden. Dort wächst die Pflanze in trockenen, karroiden Landschaften, häufig auf quarzreichen Böden und zwischen Felsen.

Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen, meist unter dem Schutz kleiner Sträucher, die ihr etwas Schatten spenden. Typisch für diese Regionen sind heiße Sommer, milde Winter und geringe Niederschläge, weshalb Sceletium tortuosum an extreme Trockenheit hervorragend angepasst ist.

Ursprungsländer

Südafrika

Ursprungsregionen

Namaqualand bis Montagu und Aberdeen, Kap-Provinzen

Lebensraum

Quarzflecken unter Büschen, wo sie für mindestens einen Teil des Tages gutes Sonnenlicht erhalten

Klimazone

Tropische und subtropische Klimazonen

Ökologische Bedeutung

Bedeutung für Tiere

Die Blüten von Sceletium tortuosum werden vor allem durch Insekten bestäubt. Ihre helle Farbgebung hebt sich in den trockenen Landschaften deutlich ab und lockt Bestäuber an. Für größere Tiere und Nutztiere ist die Pflanze jedoch nicht geeignet, da ihre Inhaltsstoffe in frischer Form reizend wirken und sogar toxisch sein können.

Interaktion mit der Umgebung

Die Pflanze trägt durch ihr niederliegendes Wachstum dazu bei, den Boden vor Erosion zu schützen. Besonders in steinigen, quarzreichen Lebensräumen bindet sie den Boden und schafft kleine Mikrohabitate, die anderen Pflanzen und Insekten als Rückzugsort dienen können.

Ein ökologisch spannender Mechanismus ist die hygrochastische Fruchtöffnung: Die Samen werden durch Regen freigesetzt und haben damit optimale Startbedingungen zur Keimung. Dieses Prinzip stellt sicher, dass sich die Pflanze in einem extrem trockenen Habitat erfolgreich behaupten kann.

Nutzung durch den Menschen

Traditionelle Nutzung

Sceletium tortuosum hat in Südafrika eine lange Kulturgeschichte. Schon die Khoikhoi und San nutzten die Pflanze als Kougoed (Afrikaans: „etwas Gut zu Kauendes“). Dazu wurden die oberirdischen Pflanzenteile geerntet, fermentiert und anschließend getrocknet. Dieses Verfahren baute reizende Stoffe wie Oxalsäure ab und verstärkte die psychoaktive Wirkung.

Die traditionelle Anwendung umfasste:

  • Jagd und Reisen: Kanna half, Hunger und Durst zu unterdrücken, Müdigkeit zu verringern und Ausdauer zu steigern.
  • Kauen: Die getrockneten Blätter wurden gekaut und der Speichel geschluckt, was beruhigende oder stimmungsaufhellende Effekte hervorrief.
  • Schnupfen oder Rauchen: Das Pulver der Pflanze wurde geschnupft oder Tabak beigemischt.
  • Medizinische Verwendung: Eingesetzt gegen Bauchschmerzen, Zahnprobleme, Verdauungsbeschwerden oder als Mittel zur Beruhigung von Kindern.

Kolonialzeit und Namensgebung

Mit der Ankunft der Holländer erhielt die Pflanze den Namen Kougoed. Berichte aus dem 17. Jahrhundert belegen, dass sie von den Siedlern übernommen und als pflanzliches Genussmittel gehandelt wurde.

Moderne Anwendungen

Heute hat Sceletium tortuosum weltweit Aufmerksamkeit erregt, vor allem durch seine potenziellen stimmungsaufhellenden und angstlösenden Eigenschaften. In verschiedenen Formen – Pulver, Tee, Tinkturen, Gelkapseln – wird es als pflanzliches Mittel zur Stressreduktion vermarktet.

Ein standardisierter Extrakt namens Zembrin wird international angeboten. Erste Studien weisen auf eine mögliche Unterstützung bei Stress, Angst und Schlafproblemen hin. Allerdings sind die klinischen Daten noch begrenzt, und eine eindeutige medizinische Wirksamkeit konnte bisher nicht belegt werden.

Freizeit- und Partykultur

Neben der traditionellen und medizinischen Verwendung wird Kanna gelegentlich als natürliche Droge genutzt. In höheren Dosen kann es euphorisierende Effekte hervorrufen, die mit MDMA verglichen werden. Daher ist es wichtig, verantwortungsvoll mit dieser Pflanze umzugehen.

Haustiere und Tiermedizin

Kurioserweise wurde Kanna auch bei Haustieren getestet. In Einzelfällen kam es als Mittel gegen übermäßiges Bellen bei Hunden oder Miauen bei Katzen zum Einsatz. Wissenschaftlich abgesichert ist diese Anwendung jedoch nicht.

Kulinarische oder dekorative Nutzung

Im Gegensatz zu vielen anderen Sukkulenten wird Sceletium tortuosum nicht als Speisepflanze verwendet. Seine Bedeutung liegt fast ausschließlich im Bereich traditioneller Medizin, moderner Nahrungsergänzung und als dekorative Sukkulente in Sammlungen.

Häufig gestellte Fragen

Wie pflege ich Sceletium tortuosum am besten?

Die Sceletium tortuosum Pflege ist unkompliziert, wenn du die Wachstumszyklen beachtest. Die Pflanze wächst aktiv in den kühleren Jahreszeiten (Herbst bis Frühling) und legt im Sommer eine Ruhepause ein. In der Wachstumszeit solltest du mäßig gießen, während du im Sommer fast gar nicht bewässerst. Ein mineralisches, durchlässiges Substrat ist dabei entscheidend.

Welcher Standort ist ideal?

Ein heller, sonniger Platz ist perfekt. Sceletium tortuosum Standort sollte trocken, warm und gut belüftet sein. Im Freien gedeiht die Pflanze gut in Steingärten, im Innenbereich eignet sich ein Südfenster oder ein Wintergarten.

Kann Sceletium tortuosum im Winter draußen bleiben?

Nein, die Pflanze ist nicht frosthart. Temperaturen unter 10 °C können problematisch sein. Daher solltest du sie in kalten Regionen ins Haus oder in ein Gewächshaus holen und frostfrei überwintern.

Wie vermehrt man Sceletium tortuosum?

Die Sceletium tortuosum Vermehrung gelingt am einfachsten über Stecklinge. Diese wurzeln schnell und zuverlässig. Auch die Aussaat aus Samen ist möglich, jedoch schwieriger und weniger erfolgversprechend.

Ist Sceletium tortuosum giftig?

Frische Pflanzenteile enthalten Oxalsäure, die reizend wirken kann. Durch Fermentieren und Trocknen wird der Gehalt stark reduziert. Für den Verzehr in frischer Form ist die Pflanze ungeeignet.

Welche Wirkung hat Kanna?

Traditionell wird Kanna beruhigende, angstlösende und in höheren Dosen euphorisierende Wirkung zugeschrieben. Moderne Forschung untersucht seine Wirkung auf Stress und Stimmung, die Ergebnisse sind bisher aber nicht eindeutig.

Gibt es Nebenwirkungen?

In üblichen Dosen gilt die Pflanze als sicher. Zu hohe Mengen können jedoch zu Übelkeit, Kopfschmerzen oder leichten Kreislaufproblemen führen. Zudem kann es Wechselwirkungen mit anderen psychoaktiven Substanzen geben.

Wofür nutzten die Khoikhoi Kanna?

Die Khoikhoi fermentierten und kauten die Pflanze als Kougoed. Sie diente als Heilmittel, zur Unterdrückung von Hunger und Durst sowie als Stimulans bei langen Reisen oder Jagden.

Ist Kanna legal?

In den meisten Ländern, darunter auch Deutschland, ist der Anbau und Besitz von Sceletium tortuosum Pflanzen legal. Allerdings unterliegt die Vermarktung als Nahrungsergänzungsmittel bestimmten Vorschriften.

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